Ein schneller und kräftiger Einstieg in den ersten Song "Against The Freaks" lässt bei mir sofort ein Gedanke aufkommen: Wie tönt wohl der Sänger? Und dann kommt seine Stimme. Ist dies nicht ein neuer Sänger für Yngwie Malmsteen, oder eine der guten alten und oft gehörten Platten aus den 80ern? Nein, es sind die finnischen Newcomer Machine Men, die uns mit "Scars & Wounds" ihr neustes Album vorlegen. Und er knallt rein, der erste Track. Schneller Einstieg, fette Riffs und eine eingängige Gesangesmelodie, die durch die kräftige Stimme des Frontmanns Antony dem Song eine gewisse Aura und Kraft verleihen, lassen mich Gutes ahnen. Voller Freude schüttle ich meine Haare durchs Zimmer, singe volle Lautstärke mit und geniesse guten Power Metal der alten Schule. Luftgitarre spielen kann so schön sein!!!

Der zweite Song "The Gift" beginnt ebenfalls knallig und mit eingängigen Riffs. Durch eine zu brave Gitarrenlinie und zu wenig Bass verliert der Song jedoch einiges an Power. Auch der Sänger scheint es eher ruhig anzugehen und erreicht nicht die Kraft und den Ausdruck, die mich eben noch so begeistert hatten. Zwischendurch wird eine Zeile gesprochen, was nicht so recht zum Gesang passen will. Dazwischen kommt noch ein kurzes Gitarrensolo, welches schnell beginnt aber dann langsam wird und so nicht so ganz ankommt.

Bei "The Beginning Of The End" schaue ich bei den ersten paar Takten verwundert zum CD-Player. Ist das immer noch die gleiche Scheibe? Eine ruhige Gitarre, leise Drums im Hintergrund. Und dann wumm, Bass und zweite Gitarre knallen rein und es rockt wieder. Der Gesang scheint irgendwie verzerrt und will nicht so recht zu dem bereits gehörten passen. Doch dann erkennt man die Stimme wieder. Trotzdem, irgendwie passt es nicht. Diesen Song könnte man gut auf MTV oder VIVA spielen, da er sehr viele kommerzielle Elemente enthält und nicht so richtig rocken will.

"Silver Dreams" tönt schon wieder anders und kommt nahe an den Eröffnungstrack heran, auch wenn er ruhiger und nicht so hart ist. Die Lyrics im Chorus sind so geschrieben, dass man schon beim zweiten Mal hören fast mitsingen kann. Ein schnelles Gitarrensolo bringt dem Song zusätzliche Pluspunkte ein.

"I’m the man in chains… Oh no… Oh god, I’m the man in chains”. So beginnt der fünfte Track, der treffend "Man In Chains” heisst. Gitarren, Bass und Drum werden beim Anfang sehr passend von klassischen Streichinstrumenten im Hintergrund unterstützt. Oder irre ich mich? Jedenfalls tönt es nach Geige, Violine und Cello. Das ist wieder Power Metal vom Feinsten!

Der sechste Track "Betrayed By Angels" beginnt mit Schallplattenknirschen und einer Klaviermelodie. Dann setzt ein Synthesizer ein. Und dann? Ein Knall und Gitarre, Bass, und Drum beginnen und hauen mächtig rein. Auch Sänger Antony überzeugt wieder mit seiner kräftigen und klaren Stimme. Ein Song, der gut zum Anfand der Scheibe passt.

Drum, Gitarren und ein Urschrei beginnen "Victims", den siebten Song. Und dieser Song, der rockt!!! Geile Riffs, super Gesang und ein fettes Solo.

Der letzte und gleichzeitig auch der Titeltrack heisst "Scars & Wounds". Klassische Gitarre, und dann ein irgenwie gothischer Einstieg. Komplett anders als der Rest der Platte. Sänger Antony singt mit klarer und hoher Stimme. Der Chorus ist, wie auch der Rest des Songs, wieder im gewohnten Style der jungen Finnen. Ein runder Abschluss für ein rundum gelungenes und rockiges Album.

Und zum Schluss: Mir gefällt die Scheibe. Und betrachtet man das Durchschnittsalter der Finnen, das gerade mal bei 22 Jahren liegt, so muss ich vor Respekt den Hut ziehen. Also Jungs, Chapeau!!! Machine Men ist eine junge Band mit sehr viel Talent, Ideen, Einflüssen und gut erkennbarem Potential. Von diesen Herren werden wir in absehbarer Zeit noch hören, denke ich…

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Dynamic Arts Records

Veröffentlichung

5/2004

Format

CD

Land

Genre

Power Metal