Die Umsetzung des Potentials hört sich dann auf ihrem Zweitling "The Last Rise" aber doch recht stark nach schwedischen Tönen von Mitte der neunziger Jahre an. Dies jedoch mit dem gewichtigen Unterschied, dass Gitarristin Carmen nicht nur zupfend, sondern auch opernartig singend ihr bestes gibt. In Variation mit dem dominierenden Kreisch- und Grunzgesang von Erik klingt das ganz gut, beide treffen nicht nur die Töne, sondern können sich einer naturgegeben wohlklingenden Stimme erfreuen.
Die Grundstimmung von "The Last Rise" ist insgesamt melancholisch, ruhig und nur stellenweise brutal oder aggressiv. Die Keyboards tragen in melodiösen Songs wie "Break The Silence" zu dieser beklemmenden, teilweise gotischen Stimmung einen beachtlichen Teil bei. Vergleicht man den brachialen Beginn des Openers "Distance Of Night" mit dem in zwei Versionen vertretenen, äusserst ruhigen und rein auf weiblichen Gesang stützenden "Dying Rose", so wird deutlich, wie stark Mighty D. auf Abwechslung setzen. Was die CD einerseits interessant macht, könnte aber genau so gut zum Knackpunkt der Scheibe werden, wenngleich ein roter Faden alle Songs zusammenhält und dies zu verhindern sucht.
Den melodischen Death Metal revolutionieren Mighty D. also nicht. Trotzdem ist "The Last Rise" ein Werk, das Neues bringt und durch eine angenehme Vielschichtigkeit auch noch nach mehreren Durchläufen anspricht.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Iron Glory Records |
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Veröffentlichung |
2/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |