Burden Of Grief werden im deutschen Underground seit Langem als DER Ausnahme Act in Sachen Schwedentod gehandelt. Bereits ihr Debüt Album Haunting Requiem bekam sehr viel Lob von der Presse. Ihr zweiter Streich, On Darker Trails, soll die Band (laut eigener Aussage) endgültig in die obere Liga befördern. Teilweise könnte das zutreffen - zumindest werden sie mit diesem Album sicher in deutsche Oberliga aufsteigen. Was die gesamte Schweden Death Szene angeht, wage ich das mal zu bezweifeln.

Was erwartet uns auf diesem Silberling? Erstklassiker Schwedentod! Die ganze Schose beginnt mit dem Intro, On Darker Trails, das sehr elektronisch daherkommt und mich zuerst in diesen "hmm?..äh" Zustand beförderte. Entwarnung kam nach genau 39 Sekunden. Dann folgt nämlich Cold Fire, bei dem die Deutschen gleich die Streitaxt auspacken und derbe losholzen. Der Song ist sehr thrashig ausgefallen - mit "iron maidischem" Leadguitars Mittelteil. Ist man nun auf eine härtere In Flames Sound Variante eingestellt, wird man von Demonized in ganz andere Klanggefilde gelenkt. Ab diesem Track herrscht Dissection (!!) Gitarrenarbeit vom Feinsten, die sich von nun an über alle restlichen Stücke erstreckt. Das heisst: mehrstimmige, majestätische Gitarrenläufe. Jedoch kommen Burden Of Grief weit thrashiger als die Schweden daher, die eher in blackmetallische Sphären drifteten. Mit Another Sphere Of Life ist eine ruhige Nummer vertreten, die mit den gelegentlich eingestreuten Keyboard Parts stark an Hypocrisy erinnert. Auf Under Burning Skies sind auch mal clean gesungene Vocals anzutreffen, die der Band gut zu Gesicht stehen. Als Rausschmeisser dient Metallica's Master Of Puppets, der uns von Burden Of Grief sehr gelungen dargeboten wird und durch die "Kreischvocalsrestauration" einen Tick aggressiver als die Originalversion der Amis klingt.

Das Material ist sehr eingängig, so dass man bereits beim zweiten Hördurchgang die Refrains mitträllern kann. Versiert ist auch die Arbeit an den jeweiligen Instrumenten - hier sind talentierte Musiker am Werk. Die fette Produktion tut ihr übriges. Vor allem der Bass und die Drums wurden stark hervorgehoben, so dass der Sound äusserst druckvoll aus den Boxen dröhnt. Einziges Manko ist die kurze Spieldauer von knapp 30 min. (ohne Master Of Puppets). Man hätte ruhig einen Song mehr draufpacken können.

Ein durchaus gelungenes Album, das die Melodic Deather unter euch sicherlich nicht enttäuschen wird. Neues kriegt man auf On Darker Trails nicht geboten, aber Burden Of Grief beweisen, dass man mit altbewährten Schwedentod Zutaten und einer Prise Eigenständigkeit durchaus gelungene Musik zubereiten kann, welche nicht nach einer billigen Kopie etablierter Szene-Grössen klingt. Für Fans dieses Genres ein Pflichtkauf.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

11/2001

Format

CD

Land

Genre

Death Metal