Denn Tolkien ist ab sofort mit seinen Welten nicht nur les- und sehbar, sondern vor allem durch Rivendell hörbar geworden. Und was die schreibende Übermacht namens J.R.R in sprachlicher Hinsicht geschaffen hat, schafft Falagar im musikalischen Bereich. Verträumte und fantastische Melodien voller Schwermut und Idylle, die immer sehr ruhig bleiben und Gewaltausbrüche kaum nötig haben, sind Inhalt von "elven tears". Fast noch schöner, als bei einem schriftlichen Opus lässt Falagar des Hörers Gedanken treiben. Durch dunkle Wälder und nebelversunkene Täler wandern sie, stets von Melancholie und Gram erfüllt.
Eine Beschreibung der akkustischen und elektrischen Gitarren, der zahlreichen Instrumente und der unglaublichen Emotionalität, die in "elven tears" steckt, würde dem musikalischen Meisterwerk niemals gerecht werden. So kann ich nur wagen zu erklären, dass durchaus auch orientalische Klänge ihren Eingang in die Musik fanden. Weiter singt Falagar anmutig und vorwiegend sauber. Ab und an entleiht er dem Black Metal eine Kreischstimme, wozu die Felle auch schneller geschlagen werden. Ansonsten schlendert Falagar meist gemächlich seinen interessanten Songstrukturen entlang.
Für Spannung sorgen zahlreiche exotisch tönende Instrumente und Wohlklänge, die ein Hörerlebnis erschaffen, das gleichzeitig die Gedanken schweifen lässt. Dass sich dabei einige Songs bis an die zwölf Minuten herantasten fällt überhaupt nicht auf. Denn erst wenn der Silberling ganz zu Ende gespielt ist, wird die kohärente Geschlossenheit eines fantastischen Werks namens "elven tears" durchbrochen und der Hörer aus seinem Tagtraum erweckt.
Nun sollte klar geworden sein, wie ergreifend Falagars Musik ist. Es sollte auch klar sein, dass uns so ein Werk nicht allzu bald wieder zu Ohren kommen wird. Damit ist auch gesagt, dass nichts an "elven tears" vorbeiführt. Kaufzwang.
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Skaldic Art |
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Veröffentlichung |
7/2003 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Folk Metal |