Gerufen im Namen der heiligen Insel Lindisfarne, die sich zwischen Newcastle und Edinburgh im Norden Englands aus den Wogen erhebt und bewaffnet mit Saiten und Fellen, machen sich die letzten 5 Wikinger auf, um sich für ihre zweite Schlacht zu rüsten.

Loki, Asgard und vergangene Schönheiten der unberührten Natur selten im Germanischen, mehrheitlich im Englischen besingend, verschrieben sich Lindisfarne melodischem Pagan Metal, der sich nicht nur vom lyrischen Inhalt, sondern auch auf Grund der speziellen Melodieführung von typischem Black Metal unterscheidet. Keinesfalls sind aber die schwarzmetallischen Wurzeln zu überhören, denn auch gesanglich orientieren sich die Deutschen an typischem Gekreische, das aber keines Lobes zu schade ist und auf ganzer Linie überzeugt.

Den Keyboards hat sich Lindisfarne mittlerweile entledigt und dies hat mit nichten geschadet, denn die melodische Gitarre weiss durch bereits angesprochene keltische Melodien genug Tonvarietät in die Kompositionen zu bringen. Auch Rhythmusgitarre und Bass sind sehr differenziert herauszuhören, so dass zusammen mit dem Schlagwerk, das vielleicht noch einen Tick mystischer, natürlicher und kälter tönen könnte, von einer gelungenen Produktion gesprochen werden kann.

Vorwiegend wird in mittlerem Tempo gekämpft, wobei auch nicht sehr oft mit verzerrten Gitarren gespielt wird. Trotzdem überraschen Lindisfarne immer wieder mit Geschwindigkeitsattacken und verzerrten Gitarren, die neben den überwiegend melodiebetonten Stücken für Abwechslung sorgen. Dennoch würde das eine oder andere zusätzliche Riff pro Song gut tun, um noch mehr Varietät hineinzubringen.

Songs wie "Tränen Der Trauer" werden wahrscheinlich live jede Halle zum Toben bringen und Wohl oder Übel auch den letzten Individualisten in gruppendynamisch erzwungenes Headbangen versetzen! Somit liefern Lindisfarne ein erstaunlich gutes Album, zumal sie auch nicht wie jede andere Band tönen, sondern einiges an Eigenständigkeit mitbringen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

4/2003

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal