Naturverbundenheit, Romantik und brachiale Harmonie zwischen Black Metal und Pagan-Einflüssen sorgen seit jeher für Freudenschreie bei der Anhängerschaft der Bayern mit österreichischen Wurzeln. Beim Schreiberling haben sich die Vorgängeralben weit oben in die Allzeitbestenliste gereiht. Auf den ersten Blick hat sich bei «Dahoam» an diesen Markenzeichen nichts geändert, so dass die Voraussetzung für das Bestehen in der Topliga gegeben ist.

Die Heimat um Südbayern und Tirol sind lyrisches Kernthema: Seien es Berge, Wälder oder Dörfer – mit dem erstmalig rein in Dialekt eingesungenen Text kommt die Urigkeit noch besser zur Geltung. Die grossen Epen sind für einmal in akustische Zwischenspiele gebettet. Damit bleibt zwischen schroffer Aggression genau die richtige Portion an Verschnaufpausen, die das Werk stimmig wirken lassen. Überhaupt ist diese Kombination aus Saubergesang und schrillem Geschrei, aus Akustik und Frostigkeit sowie Harmonie und Geschwindigkeitsexzessen auf «Dahoam» unglaublich eloquent dargestellt.

Für die Topliga im Schwarzmetall reicht es damit auf alle Fälle. Ob es für das beste Album der Band reicht, bleibt abzuwarten. Denn gegenüber früheren Werken fehlt das absolute Überstück und zu Gunsten der Entdeckerfreunde hat der Fünfer auch etwas an Eingängigkeit gespart, so dass das Album länger Zeit braucht, um sich voll zu entfalten.

 

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

 

Art of Propaganda

Veröffentlichung

 

9/2021

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal