Wie triste es im mittleren Westen der Staaten sein muss, kommt beim Erstling der Amerikaner von Tvær zum Ausdruck. Genau das, was der Formationsname aus dem Dänischen übersetzt bedeutet, erschlägt den geneigten Schwarzmetallisten: scharf, mürrisch, barsch und schroff sind die entsprechenden Adjektive zu «Uvær».
Atmosphärischer Schwarzstahl der ersten Güte malträtiert Boxen und Ohren in genüsslicher Art und Weise. Ganz besonders faszinationsschwanger komponiert Tvær die gesangliche Dimension: Bei Kreischen bis hin zu hallendem Urgeschrei, Volksgesang und Chorabfolgen schöpft der Vierer aus dem Vollen. Genau gleich variantenreich ist das Gitarrenwerk. So sind akustische Passagen in Neo-Folk-Manier nicht selten und schaffen neben der wilden Raserei urtümlichen Black Metals Kontraste, die dem Werk die zwingendende Bandbreite an Schwarztönen verleiht. Trotz der Brachialkunst geht das amerikanische Quartett hochmelodisch ans Werk, so dass einige Passagen klassische Paganhymnen assoziieren lassen.
Dank der hohen Dynamik, der Abwechslung zwischen schleppend/rasend und schroff/melodisch punktet der Erstling von Tvær auf ganzer Linie: Ein hörenswerter Genuss aus Minnesota!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Bindrune Recordings |
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Veröffentlichung |
3/2021 |
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Format |
CD |
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Land |
USA |
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Genre |
Black Metal |