"The Maldoror Chants" ist der rituelle Mininachfolger des Wunderwerks "Triangle" und tritt ein wahrlich schweres Erbe an. Alles andere als leichtfüssig wuchtet sich das Minialbum durch die Gehörgänge und bringt Ungeduldige zur Verzweiflung.
Akribische Entdecker hingegen finden in den sieben Stücken ein Meer an musikalischen Schätzen. Fast gänzlich im Ritualgebet gehalten trotzt Schammasch den Konventionen des Schwarzmetalls ohne gänzlich auf dessen Stilelemente zu verzichten. Vielmehr sind die Schärfe, die Wucht und das instrumentelle Handwerk durchaus dort verwurzelt, wo Celtic Frost und andere Ikonen einmal ihren Einstand gaben. Daraus haben die Schweizer allerdings einen Eintopf aus Doom, Sludge und Ambient gekocht, der für einmal kaum mehr den Ursprung erahnen lässt. Nur äusserst schleppend nähern sich die Takte dem Höhepunkt und fordern dem Hörer einiges ab. Entschädigt wird dieser allerdings durch eine nuancenreiche Langlebigkeit, die durch Choräle, seltene Rasereien und komplexe Trommelfolgen getragen wird. Wenn sich dann eines der raren Soli einstellt, kann das entstehende Gefühl nur mit Ekstase benannt werden.
Für Geduldskünstler mit Überlängenvorliebe ist "The Maldoror Chants" eine Entdeckungsreise wert. Wer es hingegen geradlinig und schnörkellos mag, der wird sich in den Gängen des Schammasch-Labyrinths verirren.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Prosthetic |
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Veröffentlichung |
6/2017 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |