Doom Metal schleppt vor sich hin, singt jammernd von der Verdammnis und ist komplett langweilig. Heulsusen und Selbstmörder ohne Mut gehen dem Genre nach und bemitleiden sich im Chor. So zumindest lautet das Vorurteil gegenüber dem traurigsten aller Metalgenres. Dann verstecken sich jedoch in den Niederungen der Doom Welt auch immer wieder Perlen, die nicht ungehört bleiben sollten. Mourners Lament gehört zu diesen Glanzstücken. Entstanden sind sie schon 2004, wiedervereint hat sich der Trupp 2013 und nun steht man nach einer EP und einer Demo in der ersten Bandepoche mit dem Debütwerk vor den Toren des Ruhms.

Im bekannten Stil von My Dying Bride und Anathema wärmt "We All Be Given" unterkühlte Herzen ohne sie von Traurigkeit zu befreien. Ganz im Gegenteil: Die schöne Melancholie multipliziert sich mit einer angenehmen Harmonie. Klarer Sprechgesang vermengt sich mit Growlen und normalem Klargesang. Dann und wann wechselt der Doom Metal in erhabenen melodischen Death Metal um Skeptikern der Langsamkeit Abhilfe zu verschaffen.

Aus Chile ist uns also erneut ein musikalisches Werk über den grossen Teich gefolgt, das nicht nur in Südamerika Gehör verdient, sondern in aller Welt gehört werden sollte. Mourners Lament fabrizieren spannenden traditionellen Doom Metal mit einer gesunden Portion Todesstahl.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Hammerheart

Veröffentlichung

5/2017

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal