Die Symbiose aus Black Metal, Melodic Death, Metalcore und Post Rock liegt in aller Ohre. Dem bisweilen als Hipster Black Metal verworfenen Genre liegen Deafheaven, Alcest und weitere Innovatoren zu Grunde, die aus musikalischer Sicht den belächelnden Ausdruck nicht verdienen. Daneben suhlen sich jedoch mittlerweile etliche Nachäffertruppen, deren kompositorischer Gehalt gegen Null geht. Harakiri for the Sky zählen jedoch definitiv nicht dazu.

Das österreichische Duo hat sich nämlich seit dem Vorgänger "Aokigahara" noch einmal deutlich gesteigert und spielt mit den Einflüssen erstgenannter Marschrichtungen gekonnt. Keine Aneinanderreihung von Richtungswechseln, sondern eine sensible Verschmelzung der Stilelemente zeichnet Harakiri for the Sky aus. Tastenklänge, Akkustikpassagen und eine durchgehende Melancholie hinterlegt mit einer Kreischstimme, die mit traurigen Worten eine passende Synthese schafft. Wenn Amorphis auf Deafheaven treffen und dabei ein Metalcore-Dirigent die Richtung vorgibt, sitzt der Hörer im Harakiri-Konzert.

Mit fast 75 Minuten, die wie im Flug vergehen, schafft sich die Formation eine Nische im überflutenden Post Black Metal Fluss. "III: Trauma" ist ein gelungenes Stück Selbstmordmusik.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Art of Propaganda

Veröffentlichung

8/2016

Format

CD

Land

Genre

Black Metal