Bis 2010 noch als Geïst unterwegs diffundiert Eïs mit ihrem Fünftwerk "Bannstein" in die Seelen der Schleppschwarzstahlgemeinde. Was wie ein Eisbach aus Gletscherschmelz beginnt, endet in einem strömenden Wasserfall brachialer Hartmetallklänge. Das atmosphärische Duo fliesst durch die gleichen Täler wie Helrunar oder Der Weg einer Freiheit und liefert dabei ähnlich klares Wasser. Mit "Bannstein" dürfte das Eis endgültig brechen, denn das Werk entfesselt eine Flutwelle aus Hass- und Peingefühlen.
Das bisher mächtigste Werk der Truppe knüpft nahtlos an das vor drei Jahren gezüchtete "Wetterkreuz" an, merzt aber die letzten Schwächen endgültig aus. So stampft der "Bannstein" etwas häufiger und wirkt kühler, dafür wuchtiger und weniger stürmisch. Die Tastensequenzen sind darüber hinaus deutlich besser in die Gesamtkompositionen eingewoben, schaffen daher viel mehr unterstützend statt störend. Das Album kommt beklemmend daher, fällt deshalb zumindest teilweise in die Kategorie des depressive Black Metal. Die Stücke wirken insgesamt sehr intuitiv emotional, als ob sie direkt aus des Musikers Geist in die Venen des Hörers fliessen. Das liegt nicht zu Letzt an der gnadenlosen Produktion, die weit ausgereifter als noch zu "Wetterkreuz"-Zeiten klingt. Da wiederum Markus Stock vom Studio E hinter den Reglern stand, ist dies aber eher eine Absichts- denn eine Fähigkeitsfrage. Auf jeden Fall klingt "Bannstein" weniger kratzig-garagenhaft und zeitloser.
Dabei nimmt die Eïs-Kunst den Hörer mit Einspielungen, Sprechtexten und Samples nicht nur musikalisch, sondern auch textlich in Anspruch. Ein Gesamtwerk also, dessen Auswirkungen sich nach und nach weiter entfalten. Gut gemacht!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Lupus Lounge |
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Veröffentlichung |
10/2015 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |