Geist repräsentiert räudigen Black Metal. Nicht das Räudigste vom Räudigen, aber durchaus räudig genug um die klassischen Sägegitarren-Ohrenschmerzen zu verursachen. Unverkennbar bewegt sich das musikalische Schaffen Ratimus’ in der Nähe sowohl klassischen skandinavischem wie auch modernem mitteleuropäischen Untergrundschwarzstahl. Charakteristisch ist der bereits eingangs erwähnte, vermutlich aus Drosselung der Niederfrequenzen entstehende Sägensound der Gitarren, die mit ihrer Dauerbeschallung darum bemüht sind dem Hörer eine konstante Tonwand entgegen zu schmettern. Gelegentliche Brüche in diesem Muster bieten dann aber keine spannenden Überraschungen und schliessen sich der Affinität zum Monotonen gleichsam an. Die Würze des Ungeistes ruht damit auch nicht etwa in dem bewusst mysteriös gehaltenen Konzept des Albums, sondern in der Mühe, frostig raue Klänge zu erzeugen. Als logische Folge, gemessen an der musikhistorischen Entwicklung dieser Sparte des Black Metal, wähnt sich das Soundmaterial hier in der Nähe altbekannter Speerspitzen des eisigen Schrebbelschwarzstahl; nennenswert beispielsweise frühe Darkthrone, Finsternis oder Faagrim. Geist zeichnet sich also durch das vollständige Fehlen innovativer Riffwechsel oder gar durchwachsener Schlagzeugarbeit aus. Dies Charakteristikum ist sowohl Schwäche als auch Stärke und bringt mich dazu, dieses Review mit einem unbefriedigendem Prädikat "Geschmackssache" zu beenden.
Sicher bin ich allerdings, dass Geist im Vergleich zu einigen Genregenossen seine Zielgruppe nicht überzeugen wird. Zu öde ist die Klanglandschaft; kaum kitzelt das Hörbare Emotionen aus dem Hörer.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Totalrust Music |
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Veröffentlichung |
12/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |