Spielraum für Kritik lassen die Jungs nicht grossartig – zumindest aus der Perspektive des Genres selbst. Sänger Max gutturiert wie ein Vollprofi und gurgelt uns was vor, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen. Die Gitarren begnügen sich mit simplen Riffs, die zwar keinen Ohrwurm-Charakter haben, aber dafür in ihrer tief angesiedelten Tonlage brutal reinhauen. Gepaart mit einem wumsigen und treibenden Schlagzeug ergibt sich ein äusserst angenehmes Gesamtbild. Nicht selten fühlt man sich beim Hören an alte Suffocation erinnert, so sehr gleiten die rauen Gitarrensounds bereits ins Grindgebiet hinüber. Wenn die Vierertruppe dann noch den thrashgenährten Groovepegel bis zum Anschlag dreht (u.a. "Worship The Kill" & "Splatter And Beer"), schreien die Beine und Fäuste des geneigten Hörers schier nach einem deftigen Moshpit. Geil!
Wenn dann spätestens in "Secondhand Life" der Blastcommander Thomas seine Glieder zappeln lässt um uns die Fresse auf Vordermann zu kloppen, dürften die letzten Schlaffsäcke ihre Sitzplätze verlassen um sich der Klopperei anzuschliessen. Was Hammer Of Gore besonders macht ist neben dem extremen Groovefaktor, der die Scheibe nicht so schnell langweilig machen dürfte, das äusserst dynamische Tempo. Genau hier liegt jedoch noch die Problematik, zumindest für meinen Geschmack werden herzhafte Thrash-Passagen zu kurz gehalten und das eine oder andere zerstörerische Death-Geballer von plötzlichen Beatdowns unterbrochen. Das dürfte wie gesagt allerdings Geschmackssache sein. Grundsätzlich legen die vier Knaben aus dem Sauerland hier ein vielversprechendes Album vor, das in seiner Glorie nicht nur durch den Faktor unterstützt wird, ein Debütalbum zu sein, sondern sich auch musikalisch bald zu einem ganz heissen Tipp in der hungrigen Death Metal-Szene entwickeln dürfte. Satte 11 Punkte.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
6/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |