Die letzte Fuhre Bemusterungsmaterial beinhaltete bisher leider keine Meilensteine. Vielleicht können Maersung mir nun ja ihre musikalische Faust ordentlich in die Fresse drücken und bleibende Schäden hinterlassen. Aus Baden-Württemberg stammt die vierköpfige Truppe und ihr mir vorliegendes Debütalbum mutet von der optischen Aufmachung her ausgesprochen modern an.

Die Moderne spiegelt sich auch in den Kompositionen der Truppe wider. Der Opener "Suizid des Alltags" erinnert, was die Arbeit an den Instrumenten betrifft, stark an zeitgenössischen Folk Metal. Sänger Samuel Maier unterstreicht diesen Eindruck zugleich noch mit seinem Stimmorgan, das überraschend starke Ähnlichkeiten mit selbigem des Riger Sängers Ingo Tauer aufweist. Die Vokalleistungen bleiben das Album über gleich (-sam ordentlich). Die anfänglichen Anleihen aus dem Genre für eskapistische Neuzeitwikinger verschwinden zu meiner Freude sehr schnell und weichen einem Zusammenspiel exzellenter Schlagzeugtechnik und verzwickten Gitarren- und Bassauswüchsen. Besonders die schnellen Parts machen mir Laune; bei den extrem flinken Pedalspielen des Drummers Martin Lindner wird kein Metalhead seine Füsse stillhalten können.

Bisher habe ich hier vermutlich keine besonders spannenden Worte verloren. "Der unscheinbare Ruf der Ewigkeit" geht allerdings wesentlich ärger in die Tiefe, als es die stinknormale Durchschnittsscheibe tut. Maersung verstecken zwischen ihren rasenden Wutausbrüchen zahlreiche ruhigere Momente ("Frieden", "Für die Ewigkeit", "In Our Darkest Hour") und bauen ihre Songs an und für sich erfrischend komplex und abwechslungsreich auf. Ganz besonders zeichnet dieses Debütalbum aus, dass ihm kein Amateursound anhaftet. Die Jungs experimentieren wenig herum und haben ihre Spielart scheinbar schon gefunden. Das Ergebnis klingt dadurch selbstbewusst und authentisch - Bonuspunkt! Ein grösseres Manko findet sich allein auf der Textebene. Dieser haftet durchaus noch ein Lokalband-Laiencharakter an. Aber das lässt sich ausbauen. Mal schauen, was das noch gibt!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

4/2012

Format

CD

Land

Genre

Death Metal