Der Opener "beast" lässt mich sofort aufhorchen, doch ist dieses Aufhorchen mit einer Befürchtung verknüpft. Hier scheint wieder eine Band am Werk zu sein die zu viel Sepultura gehört hat. Zumindest legt der besagte Song diesen Verdacht nahe.

Aber glücklicherweise habe ich mich in den vier Schweden getäuscht, denn ab dem zweiten Song "trigger needs some action" macht sich eine eigene Note im Material bemerkbar und somit steht mir hier - den Metalgöttern sei Dank - keine zweite Sepulturakopie à la Ektomorf bevor. Im weiteren Verlauf der CD taucht aber ein anderes Problem auf: die Stücke haben alle einen recht ähnlichen Klang. Will heissen, überwiegend mitleres Tempo mit gelegentlichen Ausflügen in Blastgefilde und einige prägnante Melodien - was ja alles nicht schlecht ist, nur droht genau durch diese dominant auftretende Parallele der Lieder Langeweile aufzukommen.

Doch mit "life corrupted" zerschlagen die Nordmänner meine böse Vorahnung, der Silberling werde sich bis zum Ende in diesem Schema zu Tode laufen. Das Stück ist eine ganze Ecke heftiger (genau wie das darauf folgende "deathrash") und animiert zum gepflegten Schädelschütteln.

Das Highlight ihrer Veröffentlichung heben sich Vicious aber bis zum Ende in Form des Rausschmeissers "the feeder of evil" auf, erst in diesem Stück wird in dem Masse drauflosgeprügelt, wie ich es mir öfter gewünscht hätte. Ich werde das Gefühl nicht los, dass das Quartett hier zum ersten Mal aus sich herausgeht und sich härtetechnisch austobt.

Somit liegt mit dem Vicious-Debüt eine CD vor, die Freunden des gepflegten melodischen Schweden-Elchtods gefallen dürfte, mir aber oftmals in punkto Härte und Geschwindigkeit einfach nicht extrem genug ist. Nichtsdestotrotz ein gut produziertes und ordentlich eingespieltes Album.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Soundriot

Veröffentlichung

6/2004

Format

CD

Land

Genre

Death Metal