Man versucht sich dabei an avantgardistischem Black Metal. Man ‚versucht’ es - das heisst die Intention wird beim Hören überdeutlich. Das büsst schonmal etwas Authentizität ein. Die Absicht schimmert vor allem deswegen durch, weil "Stellar Master Elite" trotz vermeintlicher Avantgarde zu sehr nach bereits Bestehendem und bereits Gehörtem klingt. Auch wenn dieses Gehörte durchweg aus dem hartgesottenen musikalischen Untergrund stammt. Zu nennen wären da beispielsweise EgoNoir, Traumatic Voyage und Verdunkeln. Abseits davon fühle ich mich manchmal auch an Satyricon erinnert.
Gut, soviel zum üblichen Erbringen von Vergleichen in der Rezensententätigkeit. Inwiefern munden die Klänge des Trierer Duos dem geneigten Gehör nun? Für ein selbstveröffentlichtes Debüt weiss die Soudnqualität jedenfalls ungemein zu überzeugen. Die darin verpackten vielseitigen Elemente - gekonntes Growlen und Keifen, jede Menge Synthies, Samples und Ambientanleihen, ein abwechslungsreiches Schlagzeug und ein wehleidiger Gitarrensound - erzeugen ein aussergewöhnliches Klangbild. Wer auf die Experimentierweise der oben genannten Bands steht, ist bei Stellar Master Elite vermutlich richtig aufgehoben. Gängigen Black Metal gibt es woanders - hier jedenfalls nicht. Das ist als reine Feststellung weder gut noch schlecht, allgemein kann mich der vorliegende Silberling allerdings nicht grade vom Hocker hauen. Eben weil er alles andere als superfrische Klänge oder Ideen liefert. Stellar Master Elite könnte sich dennnoch zu einem interessanten Projekt entwickeln und ich werde die Ohren definitiv gespitzt lassen und auf weitere Veröffentlichungen warten. In der Hoffnung auf mehr Eigenständigkeit und emotionalen Tiefgang.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
4/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |