Vor sieben Jahren kam das letzte Geschöpf, eine Split-CD mit Odal, von den Thüringern auf den Markt. Allerdings ist das letzte, was ich von der Truppe habe, die "Vor Walvaters Thron"-Scheibe. Und damals war der Sound noch richtig räudig. Klirrende Gitarren, wie er für Underground-Black Metal üblich war, wurde gepaart mit Folk-Einflüssen, die ebenso nicht ganz sauber waren. Aber eine Intensität hatte das Ganze, dass es einem auf ewig im Gedächtnis blieb und auch immer noch bleibt.

Die brachialen Gitarren sind auf dem neuen Silberling - "Nornenwerk" ziemlich in den Hintergrund geraten. Man merkt sofort, dass das Hauptaugenmerk der Band auf Akustik-Gitarren und cleanen Gesängen liegt. Schöne Frauengesänge, feste Männerchöre, Flöten, alles was das folklorische Herz wünscht wird hier geboten. Schlagzeug und E-Gitarren sind aber keineswegs verschwunden, sondern verleihen den Stücken an den richtigen Stellen Kraft.

Manches Lied, wie "Hundlingstöter", gehen sogar noch richtig als Black Metal durch, wenn auch darin ebenso viele Einflüsse des Hauptgenres den Charakter des Songs bilden.

Wer jetzt fürchtet, dass "Nornenwerk" ein reines Album zum Ausruhen, wenn nicht gar Einschlafen ist, der täuscht sich ebenso. Wie bei "In finstren Tannengrund" treiben die Jungs das Geschehen auch gerne mal mit der Peitsche voran. Diese Abwechslung zwischen schönen, harten und auch schnellen Werken ist es, die das Album wirklich hörenswert machen. Dabei ist es auch noch spitze produziert, was ja bei dieser Musik-Art oft leider nicht der Fall ist.

Allerdings wage ich es zu bezweifeln, dass es allzu viele Musik-Liebhaber gibt, die an einem wirklich brachialen Stück wie "Kriegslied" genau so viel Gefallen finden, wie an dem schönen und harmonischen "An die Heimat", welches gleich darauf folgt. Mit mir haben sie so jemanden auf jeden Fall gefunden.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Christhunt Productions

Veröffentlichung

2/2012

Format

CD

Land

Genre

Black Metal