Ausgerechnet aus dem fernen Australien kommt mit "Striborg" ein finsteres und kaltes Black Metal Einmann-Projekt, das nicht zu selten die Grenzen zu dunklem Ambient erreicht und überschreitet.
Die 2003 erschienene Zusammenstellung "Nocturnal Emissions – Nyctophobia" enthält die beiden im Titel enthaltenen Demos. Musikalisch bewegt man sich in den Fahrwässern von Projekten wie Burzum oder eventuell Paysage D´Hiver, wenngleich man jenen Vergleich nicht anbringen kann ohne die massiven Qualitätsunterschiede zu betonen.
Striborg weist zwar mit monotonen Strukturen in langen Liedern, dezenten Synthesizern im Hintergrund, stark übersteuerten, rauschigen Gitarren und nächtlich mystischer Atmosphäre wichtige Stilelemente auf, kann jedoch im Endeffekt nicht genug überzeugen um sich neben die prominenten Kollegen einreihen zu können.
Stellenweise schafft man zwar, die auf den Coverbildern zumindest herrlich beschriebene Atmosphäre nächtlicher Einsamkeit in tristen Waldlandschaften ansatzweise umzusetzen, jedoch reicht es einfach nicht einige funktionierende Riffs aneinander zu reihen und mit vollsynthetischen Parts zu garnieren. Anhänger von schwermütigem, monotonem Black Metal werden mit "Nocturnal Emissions – Nyctophobia" sicherlich zufrieden sein, jedoch fehlen aus heutiger Sicht essenzielle Zutaten wie Spannung durch frische Ideen und Mut zu neuen Strukturen und klanglichen Experimenten.
So bleibt ein Werk, das einen für den Fall, dass man sich darauf einlässt, in seinen Bann ziehen kann, jedoch nüchtern betrachtet nichts zu bieten hat, was man nicht wo anders besser bekommen könnte. Es sei noch erwähnt, dass die ambienten Teile auf beiden Demos mit ihrer verstörenden Stimmung sicher den Höhepunkt jener darstellen. Für Fans dieser Richtung, die es schaffen den schrecklichen Klang der Gitarren und des Schlagzeugs auszublenden, ist Striborg sicher ein Reinhören wert.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Asgard Musik

Veröffentlichung

8/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal