Mannigfaltig prägen sich die Glanzlichter der deutschen Black-Metal-Szene aus, kaum eines gleicht dem anderen, dunkel schillernd und von den verschiedensten Graustufen eingefärbt.
Einem dieser Glanzlichter darf ich mich dank vorliegendem Langspieler widmen - "Leere" erschien ursprünglich im Jahr 2005 und erfuhr kürzlich seine Wiederveröffentlichung, das zugehörige Ein-Mann-Projekt Kältetod ist längst nicht im Vakuum versackt, sondern aktiver denn je.

Auf dem Programm steht roher Schwarzmetall, der sich aus mittel- und nordeuropäischen Einflüssen kombiniert und dank seiner eisigen Atmosphäre optimal dem Bandnamen angleicht.
Nachdrücklich wird die Atmosphäre durch die Produktion, die derart verwaschen und nebulös daherkommt, dass man jeder Demo-Kapelle den Stuhl vor die Türe setzen würde, im Falle von Kältetod jedoch von einsamer Genialität sprechen muss, denn wenn die einzelnen Instrumentalspuren trotz aller Trübheit so klar und nachvollziehbar gemischt werden wie hier, liegt das Prädikat "herausragend" nahe und fordert seine Verwendung.
Dreh- und Angelpunkt der Scheibe bleibt bei aller Soundqualität aber die einwandfreie Koppelung von ursprünglich treibendem und minimalistisch depressivem Black Metal; der Mix aus Tempovariation und einer markerschütternden Kreischstimme holt sämtliche Schäfchen ins Trockene.

So manifestiert sich "Leere" zum Monument schwarzer deutscher Tonkunst, einem Monument, dem kürzlich das Fortwirken in Form zweier brandneuer Langspieler - "Reue" und "Talpfade" - garantiert worden ist.
Kältetod überschatten die gesamte Szene und arbeiten stur an Regentschaft und Dominanz!
Ein Meisterwerk!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eternity Records

Veröffentlichung

8/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal