Wahrhaftig, wenn man dann schon die ersten Töne von "Epitome 1" vernimmt, dann traut man seinen Ohren kaum. Das hat mit den wunderschönen Klangpassagen von "Dialogue ..." gar nichts, aber auch rein überhaupt nichts mehr zu tun. Derzeit plagt mich weiterhin zudem auch noch eine Wirbelblockade. Ich kann nicht anders als die Schmerzen, die mir selbige derzeit bereitet, mit den dissonanten, kalten, abstrakten Klängen in einem sterilen Soundgerüst auf dieser Langrille zu verbinden. Der Zugang zu diesem Eingangsstück bleibt mir selbst nach x-maligem Konsum verwehrt.
Eine E-Gitarre eingangs "Epitome 2" nebst Klängen, die schon irgendwie typisch BAN sind, wenn sie auch weitaus bedrohlicher als auf meinem favorisierten Album klingen, lassen hoffen: Soll sich das Blatt nun doch wenden? Die Keyboards schüren wirklich Hoffnung, der Songaufbau ist durchaus spannend, vielleicht aus dem Grund, weil hier auf Midtempo gebaut wird. Dieses Stück gewinnt im Gegensatz zu dem ersten deutlich, da auch die Gitarren im weiteren Verlauf zumindest etwas an Melodie durchblitzen lassen.
Na, was wohl der Rest der Scheibe bringen mag? Nun, bei "Epitome 3" ist man dann wieder auf dem fiesen, garstigen Boden der Realität angekommen. Moment, wirken vielleicht meine Schmerzmittel nicht mehr? Ja, das ist auch der Fall, aber nur unter anderem. Das ist wieder eine dissonante, fiese, lebensfeindliche Suppe, die kaum zu ertragen ist. Ich möchte nicht sagen 'unhörbar', obwohl ... doch, das sag ich jetzt.
Ich bin hin und her gerissen, denn zumindest der erste Teil von "Epitome 4" findet sich wie der zweite Song innerhalb meines Toleranzbereiches wieder, wenn auch lediglich durch die atmosphärischen Keys nebst Midtempoausrichtung, aber sei es drum. Doch im weiteren Verlauf ist man ganz kurz davor, dem Ganzen per Stoptaste ein vorschnelles Ende zu bereiten, da das Ganze wieder in gefährliche Nähe trudelt, unhörbar zu sein. Bis auf wenige erträgliche Momente in "Epitome 6" bleibt im weiteren Verlauf dieses Albums alles wie gehabt: Die Dissonanz, klinische Kälte und Abstraktion wird von den Franzosen nahezu in Perfektion umgesetzt. Frage ich mich nur, wer das dann noch schön oder gut anhörbar finden will...
Wenn ich die Musik verbildlichen sollte, würde ich es so bezeichnen: Die Klangwelt, die Blut Aus Nord hier erschaffen haben, ist nichts als das reine Böse, das sich an den Wunden der Menschen labt. Wenn man mal von dem Drumcomputer absieht, zeichnen sich die Musiker auch hier wieder durch Furiosität an ihren Instrumenten aus – keine Frage. Auch der sterile Sound passt bestens zu den Kompositionen, bei denen sich die Herren sicher etwas gedacht haben, welche allerdings mich wie auch sicher nicht wenige andere Hörer zurücklassen im Tal der Unwissenden und allzu Ratlosen.
Was soll nun als Fazit folgen? Ich kann hier nicht einfach so eine Kaufempfehlung rausgeben, da das Gehör(n)te so unfassbar ist, so ... fast nicht mit Worten darstellbar, dass man einfach keine Worte dafür findet, oder doch, mir kommt da "ein Gedankensplitter, im Bewusstsein reiner Existenz" (Zitat aus: 2012 – Die Rückkehr – Steve Alten). Ich erinnere mich an die Band Averse Sefira mit ihrem Werk "Advent Parallax". Wer dieses mochte, der wird auch hieran Gefallen finden.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Debemur Morti Productions |
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Veröffentlichung |
7/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |