Zehn Jahre hat es gedauert, bis das spanische Quintett Absenta sein Debut "Under The Sight Of Mulhacen" über die Rampe geschoben hat - jetzt ist er da, der Silberling; und möchte irgendwie so gar nicht in meinen Kram passen.

Und dabei habe ich gesteigertes Verständnis dafür, dass eine an sich recht ambitionierte Band den direkten Vergleich zu Genre-Grössen wie Dimmu Borgir sucht, nicht nur, um sich im Qualitätsduell zu messen, sondern vorrangig, um sich eine Schreibe von deren Kreativität abzuschneiden - es könnte hinsichtlich der Verkaufszahlen schliesslich von Vorteil sein, sich reichlich zu bedienen.
Absenta tun dies jedenfalls und klingen wie eine mächtig abgespeckte, wenn nicht sogar klapperdürre Variante der dunklen Festung und ich möchte hoffen, dass sich weder die Norweger selbst noch allzu viele ihrer Fans dem angestrebten Vergleich bewusst werden, denn es gibt gegenwärtig wohl mehr als eine handvoll Bands, die besser zu kopieren versuchen, als die Spanier.
Auf dem Programm stehen bei "Under The Sight Of Mulhacen" wie zu erwarten Symphonic-Hymnen des schwarzen Metalls, die durch - in diesem Fall extrem dünne - Keyboards aufgeputscht werden möchten und letztlich doch sehr am soundtechnischen Stock gehen müssen; allzu einspurig wurden die Kompositionen nämlich eingespielt und es fehlt einfach die Authentizität, die dem vorliegenden Gebräu aus hilfloser Schulband und mächtigem Metal-Ungetüm hätte Leben einhauchen können.
Die individuellen Fähigkeiten der Musikanten hingegen zeigen nur wenige Schwächen, weshalb ich Absenta - wie angesprochen - als ambitioniert abstempeln will; es ist eben der zu durchschnittliche Gesamteindruck, der das Album seiner Krönung entzieht.

Am Ende leider kein Volltreffer, den die Spanier da am Start haben, wenngleich es erheblich schwächere Produktionen gibt, die ohne Rechtfertigung zum Gipfelsturm ansetzen.
Man möge bei gewecktem Interesse und Desinteresse doch bitte kurz in das Material hineinhören, um sich ein subjektives Bild zu machen - objektiv fällt man nicht aus dem Rahmen und endet im Mittelmass.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

6/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal