Es geht im Einzelnen um die "Life Is Decay" der Österreicher Days Of Loss. Die Band existiert nun schon seit Mitte der Neunziger Jahre und obwohl ich mich mit solchen Klängen, wie sie aus der Feder der Wiener kommen, durchaus wohl fühle, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass mir die Band bislang nicht über den Weg gelaufen ist.
Was man in den knapp vierzig Minuten um die Lauscher geballert bekommt, ist bester melodischer Todesmetall, der durch feine Oldschool-Ingredienzien verfeinert wurde. Zu Beginn von "Immortal" beispielsweise ziehen sich die Mundwinkel unweigerlich nach oben, denn man findet sich im Film "300" wieder, denn eine Männerstimme ruft "Spartans, what is your profession?" und bekommt prompt als Antwort ein "Ahou, ahou, ahou!" aus wer weiss wie vielen Kehlen, bevor das Stück musikalisch zum hymnenhaftesten des Albums wird und dank des recht treibenden Rhythmus sehr zum Headbanging anregt.
Insgesamt lebt die Scheibe von ihrer schieren Vehemenz, welche die Stücke mit sich bringen, als Beispiel picke ich hier einmal das Eingangsriffing von "Faithless Roaming" heraus – echt beeindruckend, was da aus den Lautsprechern kommt, und das nicht etwa, weil ich den Lautstärkeregler aufgerissen habe.
Desweiteren geht von den Songs eine gewaltige, fast schon spürbare Power aus. Als Beispiel hierfür sei auch nur einmal "Live To Suffer" genannt, dessen Riffing gleichermassen eine bedrohliche Stimmung verbreitet als auch ungemein fesselt, sodass man sich bangenderweise völlig in den Songstrukturen verliert.
"Life Is Decay" ist ein schnörkelloses, wahres Bollwerk, von welchem eine fast schon greifbare Intensität und Vehemenz ausgeht, der man sich kaum entziehen kann, wenn das Teil erst einmal im CD-Player seine Runden dreht. Will man dann aber auch schon gar nicht mehr, denn dieses Album macht einfah nur jede Menge Spass. Melodic Death Metal-Fans mit einem Faible für Old School-Elemente werden restlos begeistert sein.
Albuminfo
|
Punkte |
4/5 |
|
|
Label |
Terrasound Records |
|
|
Veröffentlichung |
3/2011 |
|
|
Format |
CD |
|
|
Land |
|
|
|
Genre |
Death Metal |
