Ein gutes Beispiel hierfür sind Soulpit aus Padua, die eben jenen progressiven Todesstahl behende in akustische Form zu bringen wissen und mit "Substantial" einen Erstling von erster Güte vorweisen können.
Scheinbar aus dem Ärmel geschüttelt wird die Kombination von Prog Rock und leicht alternativ rund geschliffenem Death Metal und man käme schon beim ersten Einhören nicht auf Idee, es im Falle von Soulpit mit einem recht unbeschriebenen Blatt zu tun zu haben, so souverän und spielend jonglieren die Mannen mit Härte und Variation.
Instrumental dominiert natürlich der brachiale Teil mit packendem Drumming und multitalentierten Gitarren, die weder vor knackigen Riffs noch vor Ohrwurm-Soli scheuen; vokal setzt man neben der üblichen Schreierei auf einen Schuss Falsett aus dem Hintergrund sowie genant eingehäkelter Zweistimmigkeit - völlig aus dem Rahmen fällt diesbezüglich der Track "Ephemeral Need", dessen Damenkehle arg irritiert und die Harmonie kurzzeitig aus dem Gleichgewicht bringt.
Kompositorisch steigen Soulpit wie bereits angesprochen voll durch und kreieren einen Prog-Death-Doppelkopf par excellence - verquererweise wagt man sich auch daran, die Insignien beider Stilistiken zu würfeln und montiert gelegentlich auch gediegenen Death an aufsässigen und exzessiven Prog Rock, was auf Anhieb zu gefallen weiss.
Singspiele wie "Substance" oder "Downfall In Empathy" möchte ich an dieser Stelle als Anspieltips anführen - hier spiegelt sich die gesamte Bandbreite des musikalischen Könnens von Soulpit am klarsten.
Und klar und deutlich erscheint auch die Produktion, die zwar einen Hauch intensiver hätte ausfallen dürfen, hinsichtlich der Transparenz aber keine Wünsche offen lässt und jedes einzelne Instrument bestens präsentiert.
Obwohl die progressive Schiene eigentlich nicht mein Steckenpferd ist, springen Soulpit quasi wie Kai aus der Kiste und überzeugen mich mit "Substantial" auf ganzer Linie.
Zwar fehlt dem Album letztendlich der absolute Höhepunkt, es bewegt sich aber beinahe zu jeder Sekunde weit über dem Durchschnitt und begeistert jeden Hörer, der nichts dagegen hat, sich ein wenig in die Materie einzudenken und der exzentrischen Machart offen gegenüber steht.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Sweet Poison Records |
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Veröffentlichung |
2/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |