The Archetype aus Italien liefern mit ihrem Debut "The Fallen Grace" hierfür das perfekte Exempel, weswegen es das Werk nicht in die Regionen nachdrücklicher Kaufempfehlung schafft...
Zunächst entwickeln die Südeuropäer so etwas wie ein Fundament aus kraftlosem Death Metal, dem dann zügig die angesprochen schwerfälligen progressiven Allüren aufgedrückt werden.
Für sich genommen funktionieren zwar sowohl die Akustikgitarre wie auch der semi-pompöse zweistimmige Gesang vortrefflich und tragen durchaus Atmosphäre in sich; in Verknüpfung mit dem Songwriting schwimmen aber sämtliche Felle davon und "The Fallen Grace" ertrinkt in einem merkwürdig unauthentischen Mix aus zwanghaftem Überfluss und einer wackeligen, weichen Death-Metal-Tour.
Der Höhepunkt des Albums ist bereits im ersten Drittel erreicht - "Ghost" heisst der einzige Track, der mich wirklich mitreissen und - im wahrsten Sinne des Wortes - begeistern kann, denn hier spielt man klangvolles Plattenschach mit einer akustischen Melange aus King Diamond und Nevermore, die sich jeder aufgeschlossene Metalhead durchaus reinziehen darf.
Danach kann das Stück "Ethereal", das obskurerweise prägnant in Richtung System Of A Down abdriftet, dem grossen Vorbild wegen das Niveau noch kurzfristig gespannt halten, ehe die Formkurve wieder ins Durcheinander absackt.
In Sachen Produktion hat man ebenfalls keinen Volltreffer gelandet; ein wenig wirken die einzelnen Spuren steril und nicht kompatibel - darüber aber allzu ausführlich zu jammern, wäre übertrieben.
Ich habe bereits wesentlich schlechtere Aufnahmen zu Ohren bekommen, sowohl akustisch wie auch kreativ.
Allerdings gab es da auch schon viele viele wesentlich bessere Aufnahmen, die mir vor die Flinte gelaufen sind, und so führen die vorweg angeführten Gründe dazu, dass es "The Fallen Grace" nicht über die Mittellinie schafft.
Vielleicht zählen The Archetype einfach zu denjenigen Bands, die die Welt nicht unbedingt braucht; vielleicht packen die Herrschaften beim nächsten Mal aber auch einen Hammer aus, der mich gänzlich umdenken lässt... wer weiss...
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Lost Sound Records |
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Veröffentlichung |
2/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |