Aber was machen die zwei verbliebenen Mitglieder? Sie charten locker auf Platz 54 der deutschen Albumcharts und erreichen damit den höchsten Charteinstieg einer Band aus dem Prophecy Konglomerat und hauen mit "Sól" direkt zu Beginn des Jahres 2011 eines der Alben des Jahres raus. Aber nochmal ein Wort zum Charteinstieg: Sicher ist dies vor allem aufgrund der Veröffentlichungsstrategie des Labels passiert. Da "Sól" eigentlich eine Doppel-CD ist, und die Artbook-Edition nahezu zum Preis der beiden einzelnen CDs heraus kam, bot sich ein Kauf ebendieses für die meisten Fans wohl an. Und so kam es, dass dieses Artbook bereits jetzt für über 100 EUR bei Ebay den Besitzer wechselt und ansonsten nach wenigen Tagen alle 1500 Exemplare restlos ausverkauft waren.
Soviel zur Vorgeschichte.
Was also bringt das Album neues? Eigentlich gar nicht so viel. Lediglich besser. Man ist auch versucht, zu sagen "songorientierter". Was eigentlich paradox ist, haben wir es bei "Sól" doch mit einem Konzeptalbum und Tagebuchabschnitten zu tun. Dadurch wird das Gesamtwerk auf der einen Seite zu einem über 90 minütigen Mammutstück, auf der anderen Seite sind die einzelnen Stücke aber gleichwohl kompakter, als auf den Vorgängern. Man kann also sagen: Wenn "Sól" anfängt, dann so richtig.
Natürlich darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass sich dem Hörer ein Konzeptalbum dieser Länge nicht im ersten Durchlauf erschliesst. "Sól" braucht auf jeden Fall einige Anläufe. Und wenn man dann versucht ist, sich einzelne Perlen rauszupicken, so ist das der falsche Ansatz. Um "Sól" richtig zu hören, muss man es ganz hören. Idealerweise beide CDs hintereinander. Es ist auch völlig unmöglich eine der beiden CDs hervor zu heben. "Sól I" ist einfach grundSólide von vorne bis hinten und "Sól II" sticht besonders durch die Über(langen)songs "Aschevolk" und den Titeltrack "Sól" hervor.
Um das Bild der "Songorientiertheit" noch mal zu vervollständigen: Wer "Galeere" von Eis (früher Geist) mag, wird "Sól" vermutlich lieben.
Auch Markus Stock hat enorm dazu beigetragen, dass sich "Sól" Meisterwerk nennen kann. Ansonsten wohl oft für eher klinische Produktionen bekannt, hat der Herr der Klangschmiede Studio E bei Helrunar einen absolut natürlichen Sound gefunden, der schlicht passend ist. Auch Drautrans Sänger Blutaar und Allen B. Konstanz gaben sich ein kurzes Stelldichein, wodurch die jeweiligen Stücke nochmals an Spannung gewinnen.
Bleibt also das Fazit, dass es einen Gitarristen eigentlich gar nicht braucht (ok, einspielen muss es ja wer, und das hat Gastmusiker Discordius mit Bravour gemeistert). Mit "Sól" haben Helrunar vielleicht sogar ihr Meisterstück abgeliefert und ob das noch zu übertreffen ist, mag bezweifelt werden.
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Lupus Lounge |
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Veröffentlichung |
2/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |