Aber man hat ja normalerweise noch 1,5 Ohren mehr, und so harrt man also dem Rest, der da noch kommen mag. Und nach ein paar Durchgängen ist man doch positiv überrascht, die Jungspunde haben noch allerhand in ihren Stücken verpackt, um sich vom Gros der anderen Mittelaltertruppen abzuheben.
Sei es der Sprechgesang in "Belsazar" (ich vermeide hier bewusst den Ausdruck Rap), die teilweise deutlich stärker metallastigen Gitarren, die teils progressiven Breaks, es gibt viel zu entdecken im "Wiegenlied". Aber auch Altbekanntes kommt nicht zu kurz, scheint doch jede Band dieses Genres eine Version von "Herr Mannelig" zu brauchen. Bei Vogelfrey in Form von "Ball der Gehängten", dem Party- und Livekracher schlechthin. Aber etwas weniger schiefe Saufchöre hättens da auch getan.
Was unterm Stich bleibt, ist eine weitere Band in einem ziemlich ausgelutschten Genre. In diesem sind Vogelfrey mit ihrem Debut aber sicher gut angekommen, denn durch den hohen Grad der Ausgereiftheit braucht man die CD nicht nach ein paar Hördurchgängen verstauben zu lassen, sondern kann sie immer mal wieder rausholen. Einzig das rammsteinige "Feenfleisch" hätte man sich sparen können. Ansonsten keine Ausfälle zu vermelden.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Trollzorn / SMP Records |
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Veröffentlichung |
1/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Metal |