The Foreshadowing aus Italien sind kein unbeschriebenes Blatt, bringen sie doch schon ein Vorgängeralbum aufs Kerbholz. Zudem sind drei von sechs Mitgliedern gleichzeitig auch bei der Formation Klimt 1918 aktiv. Mal sehen was uns hier in den Briefkasten geschmissen wurde.

Mit "The Dawning" überrascht sofort ein Klang, der überhaupt nicht im Geringsten an südeuropäische Gefilde erinnert. Eher skandinavisch bis amerikanisch mutet der Sound an und das nicht nur in Sachen Abmischung. Spätestens beim Titeltrack wird dann deutlich, welche Richtung man bei The Foreshadowing einschlägt. Grobe Referenzen sind wohl Draconian, November’s Doom oder Saturnus. Die Italiener spielen ordentlichen Doom Metal mit starken Einschlägen aus den Bereichen des härteren Metal. Allerdings kommt man hier ohne weiblichen Part aus und beruft sich etwas mehr auf eine Stimmarbeit aus den Gefilden des Gothic Metal, sehr starke Parallelen zu Paradise Lost lassen sich verzeichnen. Instrumental wirft die italienische Melancholie-Truppe uns allerdings ein paar nette Häppchen vor. Selbst das Doppelpedal kommt mitunter zum Einsatz, ohne dabei aus dem doomigen Mid-Tempo auszubrechen. "Soliloquium" lockert die Scheibe auf, da es als instrumentales Stück daherkommt, dass von Saiteninstrumenten dominiert wird - der Bass spielt eine wichtige Rolle und ist genial in Szene gesetzt - und von seichtem Männerchorgesang begleitet wird. Mir kam bei Schwermetall selten ein solch atmosphärisches Stück in die Ohren geschossen.

Nach einem kurzen Aufatmen in "Lost Humanity" drückt "Survivors Sleep" als klavierbegleitetes Gesangsstück die Stimmung erneut ganz herunter. Letztlich scheint es den Italienern besser zu gelingen auf die Laune des Hörers zu drücken als es damals zu Zeiten von Reverend Bizarre der Fall war. Dieser Vergleich sei aufgrund gewisser Gemeinsamkeiten in Sachen Gesang kurz erwähnt.

Das Sting-Cover "Russians" ist nicht erwähnenswert und kommt überflüssig daher, während der Abschluss "Revelation 3-11" uns nochmal in die Ferne schweifen lässt. Ein gelungener Abschluss.
Ein hervorragendes Album. Es hat seine Tücken in dem Sinne, dass es grosses Potenzial hat eine grandiose Atmosphäre zu erzeugen, die aber meist durch Umwälzungen im Songwriting wieder zerschossen werden. Es bietet sich daher an als ein Werk, dass am Stück und chronologisch eher aufreibend ist; wählt man sich seine Lieblingsstücke aber selbst heraus und beschränkt sich auf diese, kommen sie einem unheimlich intensiv ins Hirn gestossen. Ich persönlich nehme mir Folgendes mit in meine Playlist der ewigen Dauerbringer: "Oionos", "Soliloquium" und "Survivors Sleep".

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Cyclone Empire

Veröffentlichung

5/2010

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal