Diese verzwickte Schublade lässt freilich reichlich Raum für Eigeninterpretation, aber es hat bislang noch niemandem geschadet, sich viele Türen offen zu halten.
Schön, dass sich Vehement nun nach langen acht Jahren Bandgeschichte zu einem ersten Album haben durchringen können, denn dass sie nicht unbeschlagen daherkommen, beweist "All That's Behind" eindrucksvoll.
Freigiebig prasst man mit einer breiten Palette bunter Stilblüten um an die Wertungspunkte zu kommen.
Tightes Riffing wird kombiniert mit braver Gesangs-Hintergrundmusik und echt geilen Soli, die Akkorde bleiben in Gehörgang und Gedächtnis hängen, selten greift man einen identischen Rhythmus auf.
Die Sechssaiter bieten also einiges auf und sichern dem Scheibchen damit mehr als die halbe Miete.
Weitere Pluspunkte bringt der Schnörkel, der in Form von italienischen Sprachsamples auftaucht und der zur Abwechslung mal durchweg durckvolle Tieftöner, der nicht wie so oft in der Versenkung dauern muss, sondern offensiv zum Einsatz gebracht wird.
Stimmlich bricht man sich mit der aggressiven Schreierei, die bisweilen andersfarbige Gesellschaft bekommt, keinen Zacken aus der Krone, erntet aber zufriedene Zustimmung.
Auch die Studioarbeit ist passabel ausgefallen, was vorrangig den Instrumenten Auftrieb gibt und das Einhören erleichtert.
Der Daumen nach oben für das auf den ersten Blick eher unauffällige "All That's Behind" ergibt sich also mehr oder weniger von selbst, denn obwohl die Platte auch aufgrund der fehlenden Identität von Vehement kein Dauerbrenner werden wird, liegt mir damit faktisch ein gutes Stück Metal vor, das theoretisch und praktisch nicht negativ bewertet werden kann.
Mein Interesse hält sich in Grenzen, auch bin ich nicht hungrig auf Folgewerke (Die Gitarrenspur von "Memento Mori" ist übrigens identisch mit der Klampfe von Slipknot's "Duality"), dennoch zehn Punkte für eine dreiviertel Stunde Unterhaltung.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
My Kingdom Music |
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Veröffentlichung |
3/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |