Die Texte waren, sind und werden wohl das Beste bleiben, dass man sich im deutschsprachigen Raum zu Gemüte führen kann. So wie die Texte zeichnen sich auch Front- und Backcover durch kritischen Ernst und bissigen Humor aus. Auf der Vorderseite sieht man einen Ausschnitt der krankhaft anmutenden Erstürmung des Essener Saturn bei seiner Neueröffnung, während die Rückseite drei Männer mit Schweineköpfen vor einem Tortendiagramm zeigt.
Wie man es von ihnen gewohnt ist, liefern sie Grind Punk ab, der durch eine wahnwitzige Mischung aus technischen, gewalttätigen und punkigen Elementen besticht. Die Lieder variieren in ihrer Spielzeit mal wieder zwischen Extremen von 0:08 min. ("Der Arsch") und 5:26 min. ("Die Schlachtung"). Überraschend, lobens- und erwähnenswert ist die Tatsache, dass JaKa sich für dieses Album bei den meisten Spuren für First-Takes (der erste Versuch des Einspielens eines Instruments; bleibt auch der letzte und landet unverändert auf dem Tonträger) entschieden haben, was heutzutage zu einer Seltenheit in Aufnahmeverfahren geworden ist. Nichtsdestotrotz sorgte man für einen satten und rohen Klang, welcher ordentlich aus den Boxen dröhnt.
Das einzige Manko dieser Platte zeichnet sich für mich im Gesang ab. Gab es früher hohen, verzerrten, richtig schön fiesen Kreischgesang, gibt es nun nur noch hohen Gesang, der weder gekreischt noch verzerrt wird. Etwas stichelnd beschrieben, würde ich sagen, es klingt wie ein Kreide essender Pumuckl, der um sein Leben rennt und schreit. Ansonsten ein Album wie man es von JaKa erwartet und erwarten darf.
Obendrein leiht Willi Wucher von Pöbel&Gesocks als Gastsänger den Liedern "Deutsche" und "Links" sein rauhes Organ.
Fazit: Anno 2010 überraschen JaKa mit kleinen Veränderungen in Gesang und Produktion, bleiben sich sonst aber treu. Beinahe jeder JaKa Fan oder einfacher Hörer dürfte sich spätestens nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mit dem Silberling anfreunden können. Für Nicht-Kenner der Materie unbedingt anhören, da JaKa musikalisch Spass machen wie eh und je und gesanglich nie besser zu verstehen waren als auf diesem Opus!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Unundeux |
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Veröffentlichung |
2/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Grindcore |