Nordheim? War möglicherweise kein Zufall. Denn was mir auf "Chroniken" entgegenströmt, klingt vom Stil her unheimlich bekannt. Vor allem ab "Schreckenssteppe" klingt das Dargebotene nämlich sehr stark nach der legendären Aufsteigerband Equilibrium. Sobald dieser Eindruck einmal aufgekommen ist, wird man ihn beim Hören von "Chroniken" nicht mehr los. Vor allem die Vocals von Pether in ihrem Keifstil erinnern an die Röhre des Herrn Helge. Selbst was textliche Tiefgängigkeit angeht kann man Vergleiche mit "Sagas" ziehen. Nebst musikalischer Brillanz geht man bei Altvater auch einen eher oberflächlichen Weg. Ohne den paganen Folkbeigeschmack könnte ich mir in der astreinen Talentkonstellation der Sachsen eine ausgezeichnete Black Metal Truppe schlummern sehen. Aber nun gut, die gibt’s hier eben nicht.
Man hält sich gern in der epischen Ecke auf. Eine sehr ausgedehnte Keyboardarbeit sorgt für angenehme Begleitklänge. Mitunter meint man Equilibrium mit Cembalo zu hören.
Von der Härte her bewegt man sich für das pagane Folk-Genre schon in der härteren Hälfte. In der Musik steckt viel Motivation und der Wille, etwas geniales zu schaffen. Deshalb finde ich es wie gesagt schade, dass Altvater auf der modernen Welle des mehr oder minder gesichtslosen Rollenspieler-Metal surfen. Ein bisschen Thor preisen, ein bisschen von Bäumen erzählen und natürlich dürfen Schwerter nicht fehlen. Viele wird das nicht stören, mir aber schon.
Diese Truppe zu unterstützen lohnt sich jedenfalls. Wer auf Equilibrium steht und Riger zu hart findet dürfte hier begeistert werden.
Übrigens gibt’s auf der CD noch ein bisschen Bonusmaterial; alte Aufnahmen und Bildmaterial. Wird mit geworben, ist aber ehrlich gesagt nicht dermassen erwähnenswert dass es ein verstärkter Kaufgrund ist.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
G.U.C. |
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Veröffentlichung |
1/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Folk Metal |