Ja, doch. Denn eben die Felle sind hier, genre-typisch, relativ anspruchsvoll und geben uns was zum Grübeln. Schlagzeugspiel mit technischem Anspruch? Im Metal? Ja, das geht. Die Gitarrenarbeit fällt auch entsprechend aus. Das Handgelenk dürfte den Herren nach Live-Auftritten ganz schön schmerzen denke ich. Vorm geistigen Auge sehen wir die Finger geschickt übers flammende Griffbrett rutschen. Hier wird rumgetüdelt und rumgeschreddert ohne Ende. Eine sehr verwobene Struktur aus allen Instrumenten, die ihre jeweiligen Jobs ordentlich machen.
Auf der lyrischen Ebene bewegen die Griechen sich englischsprachig in recht konfusen Wortsümpfen. Vorwiegend geht es wohl um Wahnsinn und sich selbst psychisch zermalmende Individuen. Der Titel "Salvia Divinorum" liess mich dann ein wenig aufhorchen. Das Pflänzchen wurde zumindest in Deutschland doch vor wenigen Jahren auf die Liste der Betäubungsmittel gesetzt. Aber es erklärt, wie die Jungs von Cerebrum auf ihre abgefahrenen Lyrics kamen. Keine weiteren Fragen!
Die ständige gezwungen wirkende Progressivität nervt früher oder später. Das mag an meinem nicht an dieses Genre gewöhnte Ohr liegen, ich bin mir nicht sicher. Klar ist aber, dass auch ein paar Kracher mitgeliefert werden. "Beyond Imagination" oder "Shreds Of Remains" machen ziemlich Spass, bleiben dabei aber wenig lange im Ohr hängen. Die instrumentale Slipeinlage "The Prologue Of Completion" kommt mit ihrer perfekten Sanftheit etwas spät.
Ich bin Fan solcher Zwischenspiele und würde mich freuen, wenn Cerebrum ihre Gehirne (Wortwitz) bei der nächsten Veröffentlichung noch etwas mehr auf solche Stücke ausrichten würden. Freunde des technischen Todesstahls dürfen etwas wagen. Ein sehr spezialisiertes Album, deshalb ist Vorsicht bei Neulingen in diesem Bereich geboten!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Lacerated Enemy Records |
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Veröffentlichung |
1/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |