Voller Erwartung an das jüngste Gericht werfe ich "Sons Of The System" also in den Player. Natürlich erwarte ich hier nicht das absolute Geballer, darum ging es bei Mnemic ja nie. Aber um ein fieses und zu gleich gut klingendes Metal Album zu produzieren kommt es ja auch noch auf ein paar andere Faktoren an. Die Atmosphäre muss einfach stimmen. Und diese haben Mnemic in der Vergangenheit brillant in Szene gesetzt.
Der Laser hat die CD geladen, es geht los. Der Titeltrack bohrt sich, wie gewohnt, in dreckiger, aggressiver Manier in meine Ohren. Sehr schön! Es geht weiter und im Verlauf der CD macht sich überraschenderweise Ernüchterung breit. Ein Song wie "The Erasing" ist zwar schön anzuhören, aber nicht das, was ich mir vom neuen Mnemic Album erhofft habe. Wenn man eine Band für das schätzt was sie in der Vergangenheit gemacht hat, ist man enttäuscht, wenn es dann auf einmal doch in eine andere Richtung geht. "The Erasing" ist songwriterisch ein klasse Song, aber nichts was nicht irgendwie schon mal irgendwo da war. Das mag jetzt alles auf subjektiver Basis beurteilt sein, was bei einer Plattenkritik allerdings ja immer der Fall ist, aber ich mochte Mnemic vor allem immer wegen ihrem eigenständigen, kompromisslosen Sound. Auf "Sons Of The System" drosselt man das ehemals futuristisch anmutende Gewand und setzt die Prioritäten neu. Und zwar bei den Melodien und cleanen Gesangsrefrains. Es war zwar nie so, dass Mnemic sich vor Melodien gesträubt hätten, aber auf der neuen Platte dominieren sie mir einfach zu sehr. Das ist schade. Schade, dass die Band den Namen der Platte nicht zum Programm der ganzen CD gemacht hat, denn der Titelsong ist grossartig.
Was mir hier auf "Sons Of The System" vorliegt ist im Grossen und Ganzen eine ziemliche Enttäuschung. Würde es nicht zig andere Bands geben, die einen ähnlichen Sound zelebrieren und wären Mnemic nicht schon einmal viel innovativer und besser gewesen, dann wäre das hier durchaus eine überdurchschnittliche Platte. Aber so reicht es nur für den Durchschnitt und handelt es sich auch nur um eine Platte, die zumindest bei mir, in der Ecke liegen wird und zum Staubfänger mutieren wird.
Fazit: Ernüchternd.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
1/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Metal |