Mich hat als erstes gewundert, dass "Imago" ziemlich gut aufgenommen wurde; studiotechnisch gesehen. Hier gibt es schon mal nichts zu meckern. Alle Instrumente kommen auf ihre Kosten und bei symphonisch-gothischem Metall darf man das auch erwarten.
Nach kurzer Zeit flattern auf der Instrumentenebene Ähnlichkeiten mit Progressivkünstlern wie Dream Theater auf. Diese Ähnlichkeiten schlagen z.B. in "Ancient Guardian" aber schnell in absolut nervtötendes Gedudel um. Wieso lässt man sowas nicht einfach weg? Es ist unerträglich, wenn ein anfangs noch dezentes Synthie-Wabern in ein kitschiges 80er Jahre Nerv-Solo umschwingt. Progressivität endet da, wo sie nervig wird.
Auch Sängerin Ana haut nicht alles allein raus. Talent hat sie zwar, aber ihre (Gesangs-)Einlagen bleiben immer auf einem flachen Niveau. Das langweilt ungemein und hat nach kurzer Zeit eher den Flair eines Lagerfeuergesangs im Pfadfinderlager als den einer Gothic-Metal CD. Keines der Elemente versprüht Energie oder Überzeugung. Ich denke, ein Haufen Musikstudenten könnte die komplette Scheibe spannender reproduzieren und dabei trotzdem noch gelangweilt dreinschauen.
"Imago" ist zwar mit Ideen vollgepackt, aber keine haut rein. Es wird einfach zu dick aufgetragen. An vielen Stellen hätte weniger auch mehr sein können. Deshalb nach Kolumbien der Ratschlag: Nicht unbedingt klingen wollen wie andere und nicht alle Instrumente die eure Bandmitglieder noch im Keller finden unbedingt benutzen. Ihr habt das Potenzial was aus den Ideen zu machen, aber der Weg ist noch ein total falscher.
Albuminfo
Punkte |
1/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
1/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Metal |