Ganz gleich wie sehr mir die Volksmetall-Kommune Numero Eins mit ihrer permanenten Allgegenwart auch auf den Sack geht, eines muss man ihr lassen: Irgendwie haben alle Ergüsse Hand und Fuss.

Folkearth beehren uns in Form von "Songs Of Yore" bereits mit ihrem siebten Langspieler binnen fünf Jahren, haben diesmal sogar Innovation im Gepäck und schneiden wertungstechnisch positiv ab.

Den Teufel werde ich tun und sämtliche zum Einsatz gebrachten Klangkörper auflisten - Unwissende mögen sich an anderer Stelle über die instrumentale Vielfalt schlau machen, die Folkearth für gewöhnlich brandmarkt.
Stattdessen gilt mein Interesse dem Songwriting, welches gewohnt dezent und fast defensiv angelegt worden ist; leise Töne führen die Feder, Stücke wie "Remember Hastings" leben und atmen dank bewusster Zurückhaltung und der Einschränkung auf Gitarre und Stimme.
Leider bereitet es mir im Verlauf der vorliegenden dreiviertel Stunde doch arge Schwierigkeiten, mich dauerhaft diesen Berieselungen zu ergeben, denn eigentlich hatte ich nicht vor, mich in meditative Schwingungen hüllen zu lassen und unbemerkt dem Schreibtischstuhl zu entschweben.
Und ehe ich mir den Kopf an der Zimmerdecke stosse, cancelt mein CD-Player die mir auferlegte Prüfung mit dem letzten Tönchen von "Homus Paganus" und die Reise ist zuende.

Nicht viel Lärm um nichts, sondern eigentlich wenig Lärm um prinzipiell schon recht viel, denn Folkearth meistern die akustische Unplugged-Session namens "Songs Of Yore" mehr als ordentlich - nicht vielen Truppen wäre die Begehung dieses dünnen Eises so überzeugend gelungen, denn hierfür ist neben Talent auch inniges Gespür für Musik vonnöten.
Beides ist vorhanden, das Eisen ist geschmiedet - nun muss es nur noch auf Gefallen seitens der Hörerschaft stossen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Stygian Crypt

Veröffentlichung

1/2010

Format

CD

Land

Genre

Folk Metal