Zwar entkommen auch jene Mannen nicht gänzlich der vorwändigen Abgedroschenheit der Wikinger-Musik, eiern anders als so manche Genre-Kollegen aber nicht ganz so planlos durch die Botanik und fahren dank der heraufbeschworenen Hoppla-Hopp-Atmosphäre satte Wertungspunkte ein.
Ja, ich habe wahrgenommen, dass man soundtechnisch keine hohen Türme baut und eher einspurig denn pompös zu Werke geht - dies lässt das glänzende Gesamtbild aber nur unwesentlich verblassen; kompositorisch lässt man es nämlich ordentlich krachen.
Grosse Namen nenne ich, um Vigrid's Kunst einem Vergleich zu stellen:
Ensiferum fallen mir ein, und Windir, und Enslaved.
Nicht so bombastisch wie Bathory, nicht so episch wie Falkenbach und auch nicht so energiegeladen wie Finntroll musizieren Vigrid, lehnen ihr Songwriting dafür an die vor-vorgenannten drei Ikonen an und formen eine durchschlagende Aufbruchstimmung, deren Faszination man sich nur schwerlich entziehen kann.
Seichte Flötentöne untermalen das rege Treiben, die schwarzmetallisch anmutende Schreistimme passt wie die Faust aufs Auge.
Auch "Kauniin Koto", ein schleppendes Stückchen weiblichen Chorgesanges geht künstlerisch in Ordnung, wäre aber nicht unbedingt nötig gewesen, da der Track ein wenig den Wind aus den Segeln des Albums nimmt.
Ich lausche lieber echten Highlights wie "Guardian Of The Wild" oder "Howl For The Absent Moon" und sehe mich vor meinem inneren Auge im Schutze der Dunkelheit inmitten eines kriegerischen Fackelzuges.
Da ich nicht weiss, was künftig von Vigrid zu hören sein wird - das vorliegende Tonmaterial wurde bereits vor drei Jahren eingespielt - drücke ich den Finnen den Stempel 'Geheimtipp' auf und stecke "Throne Of Forest" in mein Schatzkästchen, das für diejenigen Platten Platz hat, die für die Dauerrotation geschmiedet worden sind.
Technisch verbesserbar, kompositorisch meisterhaft!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Stygian Crypt |
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Veröffentlichung |
9/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Viking Metal |