Mit Waldschein leuchtet seit 2007 ein neuer Stern am deutschen Pagan-Himmel. Wer jetzt an Dudelsäcke, Fiedeln oder gar Akkordeon-Töne denkt, wird an dem Erstlingswerk "Verborgene Pfade" keine Freude haben. Ausser einem mittelmässigen Keyboard und einigen Chorgesängen ist da nicht viel von Epik zu spüren. Ich würde Waldschein viel eher ins Genre Melodic Black Metal einstufen.

Während ich dem Gesang lausche, wenn man das Gekrächze mal so nennen will, erscheint mir eine Vision. Ich stehe alleine im Wald. Es dunkelt ein, kalte Nebelschwaden ziehen um die alten, knorrigen Eichen. Aus dem Sumpf schiebt sich langsam eine Hand empor, eine Gestalt erscheint aus dem Moor. Bedeckt mit Schlamm und mit vollem Mund versucht dieses Wesen, mir mit seinen Schreien mächtig Angst einzujagen, zu Hilfe!

Gesungen wird über den Wald, seine Geister und natürlich über bluttriefende Schlachten. Die Texte sind allesamt auf Deutsch geschrieben, doch bei dem Gekeife von Sänger Galrauch kann ich beim besten Willen kein einziges Wort verstehen!

Die Gitarrenarbeit verdient mein Lob, durch die lausige Soundmischung werden die clever eingesetzten Riffs leider zu einem Musikbrei vermischt. Die viel zu langen und abgelutschten Keyboardeinlagen nerven, vor allem beim Song "Schwingen des Waldes". Das Schlagzeug scheppert lustlos durch die Gegend.

Der Drummer nennt sich Streitmacht, die Aufnahmen wurden im "Klangbunker" gemacht, gedankt wird mit "ein Heil an". Ich will ja den Jungs nichts unterstellen, aber es schleicht sich bei mir doch so ein fader, rechtsradikaler Beigeschmack ein.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser neue Stern schon bald wieder am verglühen ist.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Asatru Klangwerke

Veröffentlichung

9/2009

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal