Usynlig Tumult sind so eine Sache für sich. Wer sich das Cover ansieht, sieht ge-corpsepaintete Gesichter und einen Wald. Abgesehen davon, wie ausgelutscht solche Bilder sind, hat man kein Wald-und Wiesen-Deibelsgeholze in der Hand. Im Gegenteil: Inhaltlich gesehen kann sich das Duo aus der Ukraine eher in eine Reihe mit Antestor und anderen "Black" Metal–Bands stellen. Schliesslich danken sie im Booklet Jesus Christus, ihrem Gott und Erlöser. Naja, aber es geht ja um die Musik...

Und genau der hört man den christlichen Hintergrund gar nicht an. Geboten wird x-mal gehörter melodiöser Black Metal der etwas raueren Art. Abwechslungsreichtum ist auch nicht so richtig vorhanden, aber immerhin läuft "Voices of the Winds" ja auch schon nach keiner verstrichenen halben Stunde ins Ziel. Ob man das nun gut findet, sei jedem selbst überlassen. Der Promotext rückt die Ukrainer gar in die Nähe von Emperor: Diesen Vergleich kann man wohl fast als Frechheit bezeichnen.
Doch man soll ja auch positive Sachen erwähnen. Beispielsweise nutzen die beiden auch vereinzelt Folkelemente, die sogar recht hörbar sind. Leider bleibt es dabei, dass dies nur Hoffnungsschimmer sind. Der Funke mag einfach nicht richtig überspringen. Obwohl ja durchaus Potenzial zu erkennen ist! Zu einer Granatenformation werden Usynlig Tumult aber wohl nicht avancieren...

Insgesamt bietet "Voices of the Winds" einfallslosen Melodic-BM mit einigen lichten Momenten, auch wenn sie rar gesät sind. Einen Kauf wert ist der Rundling aufgrund der EP-Spielzeit auch nicht, zumal man hier den Vollpreis berappen soll. Mir würde spontan auch keine Hörerschicht einfallen, die trotzdem mal reinhören sollte. Vielleicht Sammler von Kuriositäten, denn was christlicher Inhalt mit Black Metal–Vertonung zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Bombworks Records

Veröffentlichung

8/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal