Zur Beruhigung aller beteiligten sollte es schon mal ausreichen, dass es sich bei der Band von der wir sprechen immer noch um Arckanum handelt und auch wenn "Antikosmos" vielleicht nicht jedermanns Liebling war oder vielleicht sogar eine Art Schwachpunkt, soweit man von so was bei Arckanum überhaupt sprechen kann, darstellte, sollte man den neuen Silberling des Herren Shamaatae definitiv mal hören, sonst entgeht einem eine Qualitätsladung Black Metal, wie man sie von Arckanum gewohnt ist.
Was mich an Arckanum immer schon faszinierte, bzw. was ich an Arckanum herausragend, genial oder wie auch immer man es nennen mag, fand ist der Fakt, dass man es schaffte auf jedem Album anders, beziehungsweise weiterentwickelt zu klingen und dennoch irgendwie dem grossen Ganzen, das da Arkcanum ist treu zu bleiben. So ist es auch auf "ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ", Arckanum hat einen weiteren Schritt gemacht oder viel mehr eine weitere Facette dessen was Arckanum ist entdeckt beziehungsweise offenbart, von "Antikosmos" geblieben sind einige Anleihen aus den Bereichen Thrash und Death, die jedoch sehr sporadisch und klein vorkommen, so dass es mehr eine Bereicherung ist als ein Überlauf, wie es einige bei "Antikosmos" empfanden. Vor allem präsentiert man sich melodischer, die Gitarre streut gekonnt das eine oder andere Lead ein und generell dominieren hin und wieder Melodien die Stücke, auf eine Art und Weise, wie man es nicht gewohnt ist, gerade weil es nicht in penetrantes Gefrickel ausartet, sondern immer noch Arckanum Arckanum sein lässt.
Wie der Titel "ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ" schon vermuten lässt, handelt es sich bei dem neuen Album um ein Konzeptalbum, elf mal führt man die Thurisaz-Rune im Titel und alle elf Stücke beginnen auch mit dieser. Obwohl ich aufgrund der Sprachbarriere nicht in der Lage bin die Texte zu verstehen, auch wenn ich sie online lesen kann, ist schon allein musikalisch ein gewisser Spannungsbogen festzustellen, wie man ihn erstmal schaffen muss, auch gelingt es Shamaatae, die Übergänge zwischen den einzelnen Stücken flüssig zu gestalten, sodass kein Bruch entsteht und die gesamte Atmosphäre des Albums als ein Ganzes erhalten bleibt.
Bleibt nur noch ein Kommentar zum Mastering der Scheibe aus, man kann über Andy Classen denken was man will, ich persönlich mag die meisten seiner Produktionen nicht, doch mit der neuen Arckanum Scheibe hat der Mensch gute Arbeit geleistet, man orientiert sich mehr am typisch schwedischen Black Metal Sound, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren, es ist rau, das Schlagwerk ist erdrückend und teilweise angesteuert, so wie sich das gehört.
Alles in allem ist "ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ" schon ein ziemlicher Brecher und ich denke, dass man das Album jetzt schon zu den besten Black Metal Scheiben 2009 hinzuzählen kann. Shamaatae zieht mal wieder sämtliche Register seines Könnens und erfindet sich selbst neu, ohne sich dabei untreu zu werden. Fraglich ist nur, wie das nächste Werk aus dem Hause Arckanum diesen Silberling noch übertreffen soll, aber eigentlich mache ich mir auch darüber keine Sorgen.
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Debemur Morti Productions |
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Veröffentlichung |
8/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |