"Believe or deny" – ein Aufruf zu einer Entscheidung auf irrationalem Weg. Atakhama’s Auseinandersetzung mit dem möglichen Sinn oder Unsinn der menschlichen Existenz auf mindestens der ersten Metaebene führt dennoch zu einigen interessanten Schlussfolgerungen, kann aber natürlich – und will es auch gar nicht – zeigen, worin die Quintessenz dann liegt. Schwöre allen Religionen ab, befreie deinen von der Menschheit verseuchten Geist und folge dem König aller Könige auf dem einzig richtigen Weg, nur um ein weiteres Mal geknechtet zu sein. Die Frage ist also nicht, ob Atakhama eine Weise der anderen vorziehen, sondern ob sie für uns überhaupt einen Ausweg sehen - "Existence indifferent".

Musikalisch werden diese konsternierenden Gedanken passend brutal umgesetzt. Hämmernde Death Metal Teile wechseln sich mit rasenden Blast Beat Attacken ab. Abwechslungsreich und zerstörerisch-melodiös wirbeln die klaren Gitarrensalven in der verseuchten Luft, um sich dann in präzisen Attacken wie ein grollendes Gewitter zu entladen. Oft wird die Szenerie gefolgt von einer Übelkeit hervorrufenden, nicht minder Unheil schwangeren Stimmung, erzeugt durch quälende Harmonien und dem leicht verzerrten Kreischgesang. Scheinbar willkürlich legt Sänger Jimmy seine Texte über die schon nicht leicht zu verdauenden Takte der Instrumente, was das Hören mit gleichzeitigem Lesen der Texte überaus spannend und interessant macht.

Wie ein Ritt auf den Flügeln einer sich durch Rauch und Nebel stürzenden Kreatur wirken auf mich die besseren Stücke, speziell das von mir favorisierte "Hypothesis of Humankind". Nicht selten schlagen mir aber die zähen, schleppenden Einlagen oder die zu künstlichen, krankhaften Gitarren richtig auf den Magen und leichter Abscheu und Widerwillen erschweren das fortgesetzte Hören. Die klare, makellose und deshalb etwas giftige Produktion leistet dazu auch ihren Beitrag. "Believe or deny" – ich kann weder noch.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Woodcut Records

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal