Frankreich war in den letzten Jahren recht prominent, wenn es darum ging, seltsame Einflüsse im Black Metal unters Volk zu bringen. Dafür werden französische Bands auch sehr geschätzt, da sie nicht nur musikalisch, sondern auch konzeptionell in interessante Gebiete vorstossen. Zu diesem illustren Kreis wollen Wolok vermutlich auch gehören, aber ob sie es mit "Caput Mortuum" schaffen, muss sich erst noch herausstellen.

Zumindest scheinen sie die Eigenheiten dieser etwas komplexeren Musik zu verstehen, was aus den ersten Sekunden und Minuten des Albums hervorgeht. So sind die verschiedenen Riffs und Rhythmen teilweise völlig willkürlich und auch der Gesang folgt keiner nachvollziehbaren Linie. Man könnte jetzt argumentieren, dass Willkür auch das Richtige ist, wenn man derartige Musik hören möchte, doch in meinen Augen besteht ein gewaltiger Unterschied darin, ob es willkürlich klingt, oder tatsächlich nur willkürlich ist. Und leider fällt die Musik von Wolok hier doch in letztere Kategorie. So klingt die Musik doch recht verstörend, scheitert aber daran, dass sie weder eine angenehme Atmosphäre aufbaut, noch in einer Weise die Phantasie anregt, gewisse Bilder zu malen. Dies wird auch weiter dadurch unterstrichen, dass die Texte mehr oder weniger Schwachsinn sind. Es sind zwar halbwegs imposant klingende Formulierungen darunter, aber eine tatsächliche Kohärenz zwischen den verschiedenen, nichtssagenden Metaphern ist nicht auszumachen und dasselbe kann man 1:1 auf die Musik ummünzen. Ansatzweise klingt vieles beim ersten Hinhören nicht schlecht, aber bei genauerer Untersuchung steckt kaum Substanz dahinter.

Der Klang des Albums selbst ist recht schwer zu beschreiben. Irgendwie haben es Wolok geschafft, drei völlig verschiedene Klangbilder zu mischen, die ebenfalls nicht so recht zusammenpassen wollen. Das Schlagzeug klingt völlig steril und synthetisch, wobei ich da auch nicht ausschliessen möchte, dass es Computer-Drums sind. Die Gitarren klingen wie etwas, das man ein paar Mal zu oft durch einen Flanger geleitet hat und erinnert an gewisse Videospiele der frühen 90er, im Speziellen an jene auf dem Sega Mega Drive, und produzieren dadurch nur einen undurchdringlichen Klangteppich, ohne jemals Akzente setzen zu können. Die Stimme schlussendlich würde vermutlich eher auf einem Album Platz finden, das vor 15 Jahren aufgenommen wurde. Aber angesichts der Tatsache, dass die Stimme keinem Geringeren als Luc Mertz von Zarach 'Baal' Tharagh gehört, ist der resultierende Klang kaum weiter verwunderlich.

Schlussendlich ist es wohl offensichtlich, dass das Fazit kaum als Sturm der Begeisterung ausfällt. Grundsätzlich muss ich zugeben, dass manche Ideen hätten funktionieren können, aber definitiv nicht in der hier präsentierten Form. Es fehlt einfach an Emotion in der Musik, geschweige denn einem angenehmeren Klang.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Those Opposed Records

Veröffentlichung

7/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal