Manchmal fragt man sich, ob in Skandinavien überhaupt soviele Menschen leben, wie es Bands gibt. Auch die vorliegende Truppe mit dem merkwürdigen Namen "One Hour Hell" kommt daher, genauer gesagt, aus Schweden. Ebenso typisch ist die Wahl der Musikrichtung: Death/Thrash Metal. Nunja, da stellt sich die berechtigte Frage, ob die Welt noch eine weitere Band dieser Art braucht...

Eines vorweg: "Product Of Massmurder" ist ein handwerklich gutes Album, keine Frage. Ohne grosse Umschweife steigen die Nordmänner mit "Scarsuit" ein und knallen dem geneigten Hörer gleich erstmal einen anständigen Batzen vor den Latz. Die Klampfen drücken, das Schlagzeug bollert professionell durch die Botanik und Sänger Mike agiert in bester The-Duskfall-Manier. Allgemein erinnern mich One Hour Hell an deren mittlerweile aufgelösten Landsmänner, was nicht negativ gemeint ist, im Gegenteil. Nicht nur technisch, auch klanglich können sie es mit ihnen aufnehmen. Manche mögen da jetzt an ein Plagiat denken, wobei ich da aber nicht zustimmen würde. Die vorliegende Scheibe gibt sich einen ganzen Tick progressiver und abwechslungsreicher und kann schonmal mit (wenn auch kurzen) Akustikklampfeneinschüben aufwarten.

Doch nun zu den Kritikpunkten, die freilich nicht unerwähnt bleiben sollten. Da wären zum Einen die monotonen Gesangsmelodien - hier wäre defintiv Luft nach oben gewesen. Zum Anderen hinterlässt die mangelnde Atmosphäre einen faden Nachgeschmack. Brutalität schön und gut, aber irgendwie reisst einen "Product Of Massmurder" nicht richtig mit, mich zumindest nicht. Aber dies mag auch in der Natur des Genres begründet sein, die eigene Bewertung bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Alles in allem also ein solides Stück Geholze mit einem progressiven Hauch, nicht mehr, nicht weniger. Liebhaber werden sich dafür garantiert auch finden, ein Pflichtkauf tönt allerdings anders.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Twilight Vertrieb

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal