Tja, aber was genau sie da auf die herkömmlichen Silberscheiben bannen, ist schwer einzuordnen. Die Einflüsse sind weitreichend; vom Doomcore im Drecksau-Stil über Death Metal zum traditionellen Hard Rock.
Und vielmehr gibt es dazu auch gar nicht zu berichten. Man muss es gehört haben, denn der individuelle Stil des Fünfergespanns reisst den Hörer mit, verleitet den Nacken zum Strapazentanz und den Fuss zum grobmotorischen Mitwippen. Vor allem live werden Bellgrave eine unterhaltsame Nummer sein, da bin ich sicher.
"Evil Mood" in den eigenen vier Wänden wirkt teilweise ein wenig fehl am Platze. Die unpassende Atmosphäre der heimischen Geborgenheit ebbt die mächtigen Riffs manchmal etwas ab und lässt die Fassaden fad werden. Durchgehend imposant ist zum Einen der musikalische Einfallsreichtum der Band und zum Anderen die markante Stimme des Organgiganten Danny, die mich an einen growlenden Lemmy mit noch mehr Whiskey in der Kehle erinnert. Rockige Solos durchstossen die ansonsten so düstere Klangwelt an den passenden Stellen und wirken oftmals als Kontrast zur übrigen Geräuschwand aus verzerrten Gitarrenpressen. Grade dann wenn man mal wieder genug vom brachial maskulinen Rockergehabe hat, taucht hier und da irgendein Element auf, dass das Gehör wieder zu 100% zu den Boxen zieht und kräftig das Hirn knetet.
Thematisch dreht es sich bei "Evil Mood" um Revolvergehabe und Wahnsinn. Nette Kombination, zudem die entsprechenden Lyrics die kompromisslose Draufgänger-Mucke passend stützen. Hier haben wir es mit jener Art Musik zu tun, die jeder Strömung den haarigen Arsch entgegen reckt, den Mittelfinger gegen alles und jeden hebt und dazu anregt, Bierflaschen an die Wand zu kloppen. Die Nachbarn werden sich freuen, wenn die Anlage mal wieder richtig laut aufgedreht wird. Jeder andere auch.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Twilight |
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Veröffentlichung |
1/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |