Ein paar Gleichgesinnte finden zusammen um Musik zu machen, treffen sich hier und da zum Proben, es entstehen drei Demos und irgendwann kommt vielleicht auch mal ein erstes Album bei rum, sobald ein Label Interesse bekundet. Viel Schweiss, viel Hoffnung.
In Baden-Württemberg begann die Karriere von Darkness Ablaze im Jahre 2002 in etwa auf diese Art und Weise und sie haben es geschafft: Das langersehnte Debutalbum, der Stein, der vom Herzen fällt, auf schwarzstählernen Asphalt.
Mit stolzen sechs Mitgliedern drücken die Bietigheimer manchem Konzert-Caterer sicher oft auf den Magen und auf den Geldbeutel. Die Bühne wird verhältnismässig voll sein, wird einen Stellplatz brauchen für ein recht grosses Schlagzeug-Set mit vielen Becken und Toms und auch für den Keyboardanten muss ein lauschiges Plätzchen gegeben sein. Könnte eng werden.
Ein ausgewogenes Müsli mit diversen Genre-Zutaten wird aus den Boxen hallen. Folk-, Death- und vor allem Melodic Black Metal der Machart Catamenia, zudem thrashige Zugaben mit typischen Schlagzeugeinlagen.
Das Kehleninstrument von Theo Georgitsaros vollzieht einen Spagat zwischen penetranten Kreischorgien und der dumpfen Entzündungstortur gutturaler Schrotschüsse. Die Kreischparts gurgeln sich dabei hin und wieder mal etwas unperfekt und langatmig aus, wirken gewaltsam herausgepresst, passen aber hervorragend in die übrige Klanglandschaft.
...die nicht zuletzt durch das offensive Keyboardspiel akzentuiert wird. Bei Darkness Ablaze kurbelt Keyboarder Jens die Songstrukturen beträchtlich an und setzt sein Spielprodukt in Sachen akustischer Wichtigkeit etwa so stark durch wie sein Kollege der Italiener Stormlord. In den meisten Liedern schleicht sich der Eindruck ein, man hätte die Partitur um ein Urpsrungsriff herumgezimmert, auf dass der Songverlauf immer wieder hinausläuft. Aber was macht das schon aus, wenn das Drumherum dafür ganz vernünftig produziert ist und (überwiegend) glänzt?
Besonders gaumenfreundlich gestaltet man bei Darkness Ablaze auch die Schlagzeugparts. Um nicht zeilenlang abzuweichen, sei einfach kurz und bündig erläutert: Prägnant, arg abwechslungsreich und sehr individuell. Passend wie die Faust aufs Auge.
Das Gesamtwerk glänzt durch schmetternden Sound und rotzige Angriffslustigkeit, aber der entscheidende Arschtritt fehlt. Die wenigen prägnanten Riffs sind nach 2 Minuten wieder aus dem Kopf verschwunden und selbst die Vocals entfliehen dem Kurzzeitgedächtnis nach sehr kurzer Zeit. Schade drum, man kann aus so einer Instrumentalisierung eigentlich mehr rausholen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Black Bards Entertainment |
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Veröffentlichung |
11/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |