Auch die nördlichste Stadt Deutschlands, Flensburg, hat in Sachen Death Metal ein Wörtchen mitzureden - und zwar in Person der Vier-Mann-Truppe Ghoast, die mit "Rust" dieser Tage ihr zweites Demo unters Volk streuen.

Das anvisierte böse Image lege ich schon anhand des Bandfotos ad acta und konzentriere mich auf die Musik.
Und die ist nicht mal schlecht.
Ghoast servieren eine Art Black Death Metal für Gymnasiasten und Hausfrauen - die Instrumentierung ist ordentlich, das Songwriting angepasst und alles durchweg recht seicht.
Im Vordergrund steht die Gitarre, welche von Brillenträger Simon nach allen Regeln der Kunst gemartert wird und sich neben dem dampfmaschinengleichen Schlagzeug als wichtigstes Element von "Rust" entpuppt.
Überhaupt lastet der Löwenanteil aller Anstrengung auf dem Gitarristen, der sich unter ständiger Beobachtung keine grösseren Aussetzer darf.
Der Bass brummt im Hintergrund herum und entzieht sich über weite Strecken meiner genaueren Wahrnehmung, ebenso die Stimme von Shouter Bastian, die in punkto Akustik recht konservativ abgemischt worden ist und sich keinen Weg durchs Dickicht schlagen kann.
Die Produktion ist für ein Demo sehr passabel gefertigt worden - es mangelt zwar tüchtig an Pfeffer und Salz, zum Einhören in die Materie von Ghoast reicht es aber allemal.

Nun gut, soviel also zum Thema "Rust".
Ob sich Ghoast damit mehr versprechen als einen dauerhaften Demostatus wage ich zu bezweifeln.
Warum sonst würde man sich mit einem derart durchschnittlichen Machwerk begnügen, dem es nicht an Herzblut, sondern an vielen anderen grundlegenden Kleinigkeiten fehlt?
Ich weiss es nicht.
Was ich aber weiss, ist, dass sich kein Plattenlabel dieser Welt ernsthaft für Ghoast interessieren wird - da haben die anderen hunderttausend Bands Vorrang.
Wir hören uns in fünf Jahren - bis dahin muss am Komplettpaket gearbeitet werden.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal