14:00 Minuten -aufgeteilt in vier Stücke- dauert ein kompletter Durchgang des Silberlings. Sonderlich viel ist das natürlich nicht, aber genug um die Grundpfeiler dieser Truppe auszumachen:
1) Was sich wie ein roter Faden durch die Gitarrenarbeit zieht, ist das Staccato-Riffing. Es klingt so, als wäre jede einzelne Tonfolge akribisch wie mit einem Skalpell von ihrem Nachfolger abgetrennt worden. Diese Kontinuität verleiht "Optimistic Views" einen dicken Groove. Ein negativer Effekt ergibt sich jedoch auch, denn die exzessive Verwendung dieses Stilmittels führt dazu, dass das Gesamtbild etwa so aussieht: Riff A+ Riff B+ Riff C+ Riff D... es fehlen schlicht die Übergänge, die dem Ganzen Einheit verleihen.
2) Es wird auf den "Live-Effekt" gesetzt. Selbst im beigelegten Infozettel wird erwähnt, dass die komplette Mannschaft während der Aufnahme auf ein Metronom verzichtet hat, um besagte Wirkung zu erzielen. Das Klanggewand selbst wird diesem Anspruch ebenfalls gerecht. Die Produktion fällt sehr transparent aus, dennoch bleibt der Ton rau. Die Liedstrukturen sind in diesem Sinne leicht ersichtlich und nachvollziehbar.
3) Andersartigkeit ist Trumpf. Mir ist bisher immer noch nicht klar geworden, welche Elemente es genau sind, die "Optimistic Views" derart merkwürdig erscheinen lassen. Am leichtesten lässt es sich jedenfalls so ausdrücken: Kleine Kinder tragen eine Art natürlich eingepflanzten Trotz in sich, ZX Spectrum haben eine natürliche Merkwürdigkeit bei ihrer Entstehung mitbekommen.
Das einzig sinnvolle Fazit ist eine Empfehlung an jeden musikalisch aufgeschlossenen Rock-Musik-Sympathisanten: Hört euch diese EP selbst einfach einmal an. "Optimistic Views" überschreitet konventionelle Grenzen mit einer beeindruckenden stilistischen Sicherheit, die jeder für sich selbst beurteilen muss.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
8/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |