Folk Rock, Black Metal, Pagan Metal - diese Zutaten sind es, die das erste Album der bislang gänzlich unbekannten ostdeutschen Sturmtruppe Ahnengrab ausmachen.
Ohne Vorschusslorbeeren gehen die fünf Schwermetaller auf die gleichnamige Langstrecke und tischen uns zehn Hauptgänge auf, die reichlich, gehaltvoll und raffiniert den kleinen Hunger zwischen Riger und Vrankenvorde zu stillen wissen.
Üppig und grosszügig verfährt die Band, über die nahezu keinerlei Informationen auszumachen sind, mit einem hochmelodischen Extrakt aus rockigen und schwarzmetallischen Stileinflüssen, die sich nach und nach zu einem stimmigen und klangvollen paganen Gesamtbild formieren und den neugierigen Hörer schnell in ihren Bann ziehen.
Ohne auf die Wikinger-Schiene auszuweichen verfahren Ahnengrab auf urtypisch heidnische Art und Weise, lassen immer wieder schwerwiegende und rhythmusbetonte Gitarrenläufe vom Stapel, die von ihrer grossen Wandlungsfähigkeit leben und sowohl als Solostück wie auch als Fundament für die rabengleiche Krächzkehle ihren Mann stehen.
Etwas schade ist, dass der Band im Laufe des Songwriting-Prozesses ein wenig die Ideen ausgegangen sind und sich die zwei handvoll Klangbauten bis auf gelegentlichen Schnörkel kompositorisch nicht wirklich voneinander unterscheiden - es beschleicht einen im Fortlauf der knapp dreiviertelstündigen Spielzeit das Gefühl, sich im Kreis zu drehen.
Es kann aber auch Spass machen sich im Kreis zu drehen, gerade dann, wenn man von solch talentierten Musikanten und ihrem intonierten Stückwerk bestens unterhalten wird.
Keinen Sonderpunkt kann ich an die Produktion vergeben, die zwar ausreichend insgesamt aber recht dumpf und verwaschen auf die Beine gestellt worden ist und der kristallklaren Kunst von Ahnengrab einen leichten Schleier umhängt.

Alles in allem ein patentes und vielversprechendes erstes Lebenszeichen von einer Gruppe, die sich hörbar auf dem richtigen Weg befindet und sich mit der Unterstützung eines fähigen Plattenlabels sicherlich positiv entwickeln wird.
Hier wird Mut zur Melodie bewiesen - und mit Pagan Metal kann man heutzutage ohnehin nicht viel falsch machen, sofern man sein Instrument beherrscht... und ihre Instrumente beherrschen die Brandenburger ohne Zweifel.
Man sollte bei "Ahnengrab" ein Ohr riskieren und gespannt der Dinge harren, die da kommen werden...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Heidenklangwerke

Veröffentlichung

8/2008

Format

CD

Land

Genre

Pagan Metal