Progressiver Gothic Metal der Italiener, ordentlich melodisch und ordentlich mit einem zähen Keyboardteppich aufgefüllt - wäre ich Teppichverleger, hätte ich sicher ordentlich was anzupacken. Eigentlich dachte ich, dass es so was nicht mehr gibt, aber Black Diamond säuseln ihre melodischen Charthymnen mit voller Inbrunst in den göttlichen Horizont.

Keyboards, melodische Gesänge von Mann und Frau und das übliche Süssholzgeraspel bringen Black Diamond hervor. So kommen die Italiener auch mal mit leicht verspielten Songs und ziehen die Geschwindigkeit auch mal satt nach vorn, was der musikalischen Aufwartung sicher nicht total schlecht steht und sie ganz dezent, aber wirklich ganz dünn von ihren Mittätern abhebt! Melodischer Metal und dann noch Keyboards - damit tat ich mir schon immer schwer. Super schwermütig sind die Songs auch nicht, so dass man sie als melancholisches Selbstmitleid nutzen könnte.

Im Ganzen gibt es für dieses engmaschige Genre sicher nicht ausreichend Ideen um sich von Ziehvaters übergrossen Schatten abzuriegeln, dafür aber durchaus melodische Riffs und das gewisse spielerische Know-How einer kleinen Gothic Metal Truppe, die sicher nicht ein grosses Erbe antreten kann, aber eingängige und massenkompatible Schwunghaftigkeit herausposaunt! Wenn ich mir mal als Vergleich die Spanier von Golgotha hervorkrame und bestaune, was die Mitte der 90er für geilen Düster Metal gemacht haben - damals hies das auch schon Gothic Metal -, dann sind unsere Pizzabäcker sicher noch nicht einmal für deren Schatten zu gebrauchen, denn der war und ist übergross!

Da sich die Band noch im Demostadium befindet, kann ich ihnen nur den Tip geben: Fahrt mehr Bleifuss und versucht nicht immer die selben abgekauten Gothic-Floskeln abzuarbeiten. Mir ist diese Band viel zu schwülstig und wird so nicht den Obermotz am Ende des neuen Resident Evil Shooters besiegen können, haha weggeflext!

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2008

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal