Bis zu dieser CD ist mir Candlelight Records noch nie negativ aufgefallen. Doch was hier mit dieser Band passiert, scheint nur noch reine Marketingstrategie zu sein. Zwanghaft wird eine Band in ein unpassendes Schema gepresst, um sie scheinbar auszuschlachten. Verkaufsfördernd sind reine Frauenkapellen. Grund genug für das Label den männlichen Schlagzeuger einfach mal unter den Teppich zu kehren. Weiter soll Octavia Sperati Doom Metal spielen und als musikalische Referenzen werden Black Sabbath, Candlemass, The Gathering, The Third and the Mortal, My Dying Bride und Nightwish aufgelistet. The Gathering und The Third and the Mortal kann ich noch gelten lassen, aber der Rest ist an den Haaren herbeigezogen. Leidtragende bei solchen Spielereien sind schlussendlich immer die Bands. Hey Candlelight Records, versucht es doch mal mit Ehrlichkeit!

So nun wollen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Die "reine" Mädchenkombo stammt aus dem berühmt berüchtigten Bergen in Norwegen und hat sich im Jahre 2000 formiert. Auf ihrem Debüt gibt es vielseitigen Gothic Metal zu hören mit einer recht ausdrucksstarken Sängerin. Silje erinnert mich stellenweise stark an Amy Lee von Evanescence, was durchaus positiv zu verstehen ist. Musikalisch steht Octavia Sperati irgendwo zwischen einer kommerziellen Chartband und einer guten Untergrundkapelle. Meist geht es eher in eine gemächliche, symphonische Richtung, aber auch die rockigen Seiten kommen nicht zu kurz. Das Handwerk ist nicht schlecht. Die besten Momente sind jeweils jene mit spärlicher Instrumentierung - also immer dann, wenn Silje’s Gesang besonders gut zur Geltung kommt. Jedoch vermisse ich die vielfach fehlende Spannung, die Höhenpunkte, die Pfiffigkeit, das gewisse Etwas.

Eigentlich sollte ich hier jetzt keine Kaufempfehlung aussprechen, doch wäre das der Band gegenüber auch nicht fair. Leute, welche The Gathering, The Third and the Mortal oder auch Evanescence mögen, dürfen durchaus ein Ohr am eher durchschnittlichen Album riskieren. Es bleibt mal wieder die Erkenntnis, dass eine mittelmässige Band auch durch einen Damenbonus nicht besser wird.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Candlelight Records

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal