2009 werden The Rotted das Dutzend Jährchen seit Bandgründung voll machen - angesichts dieser langen Szenezugehörigkeit schon bewundernswert, welche Granaten die Briten ein ums andere Mal zu zünden in der Lage sind.
So beweisen die fünf Krachmacher mit ihrem Neuling "Get Dead Or Die Trying", dass sie auch nach ihrem Namenswechsel von Gorerotted zu The Rotted noch immer im Stande sind, die schwermetallische Konkurrenz an die Wand zu stellen.
Ein gutes Zeichen, denn während bei so mancher Kombo mit der Zeit Langeweile und Ideenlosigkeit überhand nehmen, reifen The Rotted mit jedem Monat und entwickeln sich wie der sprichwörtliche gute Wein.

Es scheint ihnen aufgefallen zu sein, dass man Death Metal heutzutage auch ohne dem Grindcore entrissenes blankes Chaos bewerkstelligen kann.
Auf diesem Dampfer sind sie von nun an nämlich unterwegs - brachiales Geknüppel mit Melodie und viel Gefühl prägt "Get Dead Or Die Trying" - dies verangenehmert den Hörgenuss einer solchen Scheibe natürlich wesentlich, da man sich weder mit banalem Purismus noch mit geistlosem Spass-an-der-Freude-Schlachtwerk herumärgern muss.
Dementsprechend widerstandslos fressen sich die elf kurzen und knackigen Hymnen in die Gehörgänge sämtlicher offenen Ohren, hin und wieder angenehm thrashig, sogar in die punkige Richtung lässt man sich anleihenweise abtreiben.
Einen Moment der Besinnlichkeit hingegen bietet man auch auf - "A Brief Moment Of Regret" nennt sich das Stück, das eine echte stilistische Überraschung bereithält und so gar nicht ins beinharte Konzept der Londoner passen mag.
Blendet man diesen Exkurs in fremde Gefilde aus, so bleibt der typische Gorerotted-Dampfhammer in evolutionär sehr fortschrittlicher Manier übrig.
Jedes Lied trägt eine ganz eigene Maskerade aus Tod und Teufel, Sünde und Erlösung, Tag und Nacht.
Die sich hieraus zwangsläufig ergebende Schnittmenge ist Todesstahl vom feinsten, wie man ihn in unseren elitären Breitengraden kaum ansprechender gestalten könnte.

Daher spreche ich für "Get Dead Or Die Trying" eine uneingeschränkte Empfehlung aus, da das Album in den Kategorien Songwriting, Arrangement und Produktion Spitzenpositionen einnimmt und ich spontan keine Schwachpunkte habe heraushören können.
Einen Punkt ziehe ich The Rotted ab, um ihnen die Gelegenheit zu lassen, mit dem nächsten Langspieler noch eins draufzusetzen.
Sicherlich ein Anwärter für den "Album des Jahres"-Award!

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Metal Blade

Veröffentlichung

7/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal