Die Progressiv Metaller von Zero Hour legen mit "Dark Deceiver" nun schon ihr bereits fünftes Album vor. Einen grossen Eindruck konnten sie bisher wohl noch nicht hinterlassen, zumindest nicht bei mir. Die Band war mit bis Dato komplett unbekannt. Aber es ist immer wieder schön etwas Neues zu hören zu bekommen.

Und Metal bekommen wir dann auch zu hören. Die Rockeinflüsse sind im Gegensatz zu vielen anderen Bands aus diesem Genre in der Unterzahl. Technisch sind die Mannen um Sänger Chris Salinas auf einem turmhohen Niveau. Da kann sich so mancher noch eine Scheibe abschneiden. Allerdings gehen Zero Hour die Sache anders an als zum Beispiel Dream Theater (die in manchen Passagen auch durchklingen). Wesentlich härter und aggressiver peitschen einem gewaltige, abgehackt klingende Riffsalven um die Ohren. Über weite Strecken des Albums regiert ein dunkler und düsterer Unterton. Die Gitarrenarbeit ist vertrackt und komplex, und verlangt dem geneigten Hörer einiges an Aufmerksamkeit ab. Der unheimlich fett klingende Schlagzeugsound hämmert ungemein, rückt Zero Hour somit eher in die Fear Factory / Strapping Young Lad Ecke. Damit sind Zero Hour auch für diejenigen interessant, die mit Bands wie Dream Theater oder auch Porcupine Tree aufgrund der mangelnden metallischen Härte bisher nichts anfangen konnten. Die Band ist also absolut im Metal verwurzelt.

Die vorhandene metallische Härte würde ich als das Zünglein an der Waage bezeichnen. Die Mischung der "harten" und "weichen" Teile in der Musik scheint mir nicht ausgeglichen genug. Ab und an lösen sich Zero Hour etwas von der Heavyness, es kommen dann doch mehr "Rock" Anteile durch. Diese sind absolut gelungen und durch einige sehr schöne Melodien ergänzt. Vor allem Sänger Chris Salinas kann in diesen Abschnitten durch sein extrem weitreichendes Stimmspektrum brillieren. Mit "Embrace" haben Zero Hour sogar eine richtige Hymne mit am Start, die alle Facetten ihres Sounds in einem Stück widerspiegelt.

Ich muss sagen, dass ich aber lieber mehr "Rock" gehört hätte. Gerade die harten Teile in der Musik neigen zur Monotonie und stehen in einem doch sehr krassen Gegensatz zu den eher rockigeren Einflüssen. Das mag aber von der Band so gewollt sein, kann mich aber letztendlich nicht zu 100% überzeugen.

Auf jeden Fall eine interessante und gute Scheibe, die aber vorher Probe gehört werden sollte.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Sensory Records

Veröffentlichung

7/2008

Format

CD

Land

Genre

Progressive Metal